Aufbruchstimmung: LinuxTag 2005 in Karlsruhe

OpenOffice.org 2.0 am Start

Die Top-Applikation auf dem LinuxTag war OpenOffice.org 2.0 , dessen Final Release Ende Juli erwartet wird. Auf Basis von Umfragen und Rückmeldungen wurden in OO 2 einige Neuerungen eingeführt. Zu den wichtigsten Änderungen gehört das neue Dateiformat. Es beruht zwar weiterhin auf komprimierten XML-Dateien, richtet sich jetzt aber nach den Beschlüssen des Standardisierungsgremiums OASIS. Mit dem OASIS-Standardformat OpenDocument wird nun ein allgemeines Format für Office-Anwendungen definiert, um den Dokumentaustausch zu erleichtern. Neben OpenOffice.org 2.0 wird es künftig auch von KOffice als Standard-Dateiformat genutzt.

Im Vordergrund der Entwicklung der neuen Version stand außerdem ein verbesserter PDF-Export und Datenaustausch mit Microsofts Office-Paket. Hierfür wurden vor allem die Import- und Export-Filter überarbeitet. OpenOffice soll sich zudem in Bedienung und Aussehen besser an das jeweils eingesetzte Betriebssystem anpassen.

Im Datenbankbereich hat sich ebenfalls einiges geändert. In der neuen Version ist mit HSQLDB eine Java-basierte Datenbank integriert, so dass man jetzt einfacher Anwendungen ohne Server erstellen kann. Bislang war es mit OpenOffice nur möglich, auf bestehende Datenbanken zuzugreifen, aber keine neuen zu erstellen. Damit hat OpenOffice weiter zu Microsofts Office-Paket mit der Datenbank Access aufgeholt.

Java spielt auch noch in einem anderen Bereich von OpenOffice eine Rolle. Ein Riesenfortschritt kommt mit dem Scripting Framework, das OpenOffice nun beinhaltet. Damit ist es möglich, auch in Java Makros zu schreiben. Und genau damit schlagen die Entwickler von Sun und der Open-Source-Community eine wichtige Brücke für alle, die sich mit Automatisierungen und Migration in Office-Paketen beschäftigen. Eine Liste mit den wichtigsten Änderungen von OpenOffice 2 findet sich hier: http://de.openoffice.org/doc/featureguide/featureguide_OOo2.html