Auf der Überholspur

Eckpunkte von Multimedia-Netzen

Anders sieht es aus, wenn die Datenrate während des Abspielens variiert. Das kann dazu führen, dass der Player die Daten im Pufferspeicher vorzeitig aufbraucht. Dann unterbricht er entweder den Abspielvorgang oder er überspringt einfach die fehlenden Abschnitte. Die Folge sind Qualitätseinbußen: Filmsequenzen wirken wie lose aneinander gereihte Einzelbilder, und Sprache wird nicht mehr synchron zu den Bildern übertragen. Ein Netz, über das Streaming-Media-Inhalte transportiert werden sollen, muss über folgende Eigenschaften beziehungsweise Komponenten verfügen:

- Ein Backbone-Netz mit hoher Kapazität: Pro Verbindung ist eine kontinuierliche Bandbreite zwischen 200 kBit/s und 800 kBit/s erforderlich.

- Leistungsfähige Router und Switches: Überlastete Systeme dürfen nicht die Bandbreite reduzieren.

- Hochleistungsserver: Die Streaming-Server müssen so ausgelegt sein, dass sie auch dann nicht "in die Knie" gehen, wenn viele Nutzer gleichzeitig darauf zugreifen.

- Schnelle Verbindungen auf der "Letzten Meile": Nur wenige Nutzer greifen bereits über Kabelmodems oder DSL-Verbindungen auf das Internet zu.

Das heißt, die gesamte Strecke zwischen Content-Server und dem Media-Player muss den hohen Anforderungen von Streaming-Media genügen. Schnelle Server alleine reichen nicht aus, wenn schlagartig viele Nutzer auf bestimmte Inhalte zugreifen, etwa bei einem Live-Konzert. Auch Terabit-Backbones helfen nicht weiter, wenn sie nicht die Daten in konstanten Zeitabständen übermitteln.

Für Schwankungen bei den Verzögerungszeiten sind in erster Linie Router verantwortlich. Im Schnitt wird eine Verbindung über 19 Router (Hops) geführt. Eine Strecke zwischen dem PC eines Nutzers in Boston und einem Server in Tokio ergibt beispielsweise das in der Tabelle dargestellte Durchsatzbild.