Auf der Suche nach der intelligenten Suchmaschine

Herkömmliche Internet-Suchmaschinen liefern oftmals tausende Webseiten auf eine Frage zurück. Die richtige Antwort zu finden ist meistens eine zeitaufwändige Tätigkeit. Kollaborativ erstellte Frage-Antwort-Plattformen wie Yahoo!Answers oder WikiAnswers im Web 2.0 sollen das ändern. WikiAnswers zählt mittlerweile mehr als eine Million Fragen, die in verschiedene inhaltliche Kategorien eingeteilt sind.

Doch die Suche nach Antworten in derartigen Wissensspeichern ist immer noch sehr zeitaufwändig. Zum einen erschwert die schiere Menge an Informationen dem Nutzer die Navigation. Zum anderen werden inhaltlich identische oder sehr verwandte Fragen oft in unterschiedliche Worte gefasst. Sie können deshalb mit herkömmlichen Suchmaschinenverfahren nicht gefunden werden.

In dem Forschungsprojekt wollen sich die Wissenschaftlerinnen des Ubiquitous Knowledge Processing (UKP) Lab an der TU Darmstadt dieser Herausforderung annehmen. Sie entwickeln intelligente Algorithmen im Bereich der automatischen Sprachverarbeitung. Diese spüren unterschiedlich formulierte Fragen mit ähnlicher Bedeutung in den Frage-Antwort-Plattformen automatisch auf.

Existiert bereits eine Antwort auf die gestellte Frage, wird sie unmittelbar angezeigt. Sollte eine Frage noch nie beantwortet worden sein, durchsucht der Algorithmus elektronische Dokumente im Internet danach. Dabei werden verschiedene Wörter, die das Gleiche bedeuten, auf einen Suchbegriff abgebildet. Fragt etwa der Suchende nach „einem Programm, um den Computer vor Viren zu schützen“, werden relevante Dokumente zurückgeliefert, die den Begriff „Antiviren-Software“ enthalten.

Um die menschliche Sprachintelligenz nachzubilden, werten die Darmstädter Forscherinnen kollaborativ erstellte Web-2.0-Wissensquellen wie Wikipedia oder Wiktionary automatisch aus. Ihren ersten Praxistest soll die neue Software in der computerbasierten universitären Ausbildung bestehen. Die Suche nach Antworten ist hier extrem aufwändig. Der Zugriff auf den Wissensstoff ist erfahrungsgemäß erschwert. (dsc)