Auf der Gigabit-Welle

Licht und Schatten: Nachteile der Glasfasern

Eine Glasfaserverkabelung hat jedoch auch Nachteile. Der bekannteste sind die höheren Kosten für die Konfektionierung der Kabelenden: Spleiße und Verbindungen müssen sorgfältig geschnitten und poliert werden. Ebenso hoch sie Anforderungen an die Qualität der Steckverbinder. Das zweite Problem sind proprietäre Netzelemente, die keine Glasfaserverbindungen unterstützen. Nur wenige Computer oder Netzkomponenten verfügen standardmäßig über eine Glasfaseranbindung.

Im Ethernet-Netz kann zudem die Größe der Collision Domains den Einsatz von Glasfasern beeinträchtigen. Denn in einer Halbduplex-Umgebung (Shared Media) dürfen zwei Geräte nicht mehr als 512 Bit-Zeiten (Bit Times) auseinander liegen. Zwar durchlaufen Signale eine Glasfaser um etwa elf Prozent schneller als ein Kupferkabel. Das ist aber zu wenig, um die Kollisionsdomäne auszudehnen. Im Endeffekt bedeutet dies, dass die Struktur eines Netzes und die Entfernungen dem Einsatz von LWL Grenzen setzen, auch wenn die Signalqualität theoretisch eine größere Netzausdehnung erlaubt.

Einen Ausweg bietet der Einsatz von Bridges mit Anschlüssen für Glasfaser- und Kupferkabel. Mit ihrer Hilfe lässt eine Collision Domain nochmals segmentieren.