Auf dem Weg zu 100 Gigabit
Von: Gerhard Kafka
Die Geburtsstunde von Ethernet schlug mit der Veröffentlichung des so genannten Blaubuchs von Digital Equipment, Intel und Xerox im Jahre 1980. Die darin enthaltenen Spezifikationen konnte jeder interessierte Hersteller zum Freundschaftspreis von 1000 Dollar erwerben und dann entsprechende Produkte entwickeln. Das System war so erfolgreich, dass es 1985 von der Arbeitsgruppe 802.3 des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) mit einer Datenrate von 10 MBit/s standardisiert wurde. Als Übertragungsmedium dienten zwei Arten von Koaxialkabeln: Thick Ethernet (Yellow Cable) und Thin Ethernet. Die Standardisierung ging konsequent weiter: 1995 trat Fast-Ethernet mit 100 MBit/s auf den Plan, Mitte 1998 schließlich Gigabit-Ethernet (GE).
Auslöser dieser Entwicklung war vor allem der Siegeszug der Internet-Technologien: Die explodierenden Datenmengen erfordern höhere Kapazitäten, konvergente Anwendungen für Sprache, Daten und Video benötigen "Quality of Service", und die zunehmende Mobilität der Nutzer muss durch leistungsfähige drahtlose Lösungen unterstützt werden. Diese Forderungen erfüllt Switching auf den OSI-Ebenen zwei bis vier. Für Token Ring und FDDI existieren Migrationskonzepte zu Gigabit-Ethernet und wahlweise auch ATM. Das regelbasierte Netzwerk entwickelt sich zur Basis für alle unternehmenskritischen Anwendungen. Switching und Routing erfolgen heute in "Wire Speed", das heißt ohne merkliche Verzögerung in den Netzwerkknoten.