Auf dem Prüfstand

Vielschichtes Thema: Leistung

Ausgehend von einem Protokollstandard oder einer Protokollspezifikation erstellt das Testlabor eine Checkliste über alle Eigenschaften einer Implementation (PICS). Hieraus entwickelt es eine Testsuite, die das zu testende Gerät (SUT) automatisch auf alle diese Eigenschaften hin untersuchen soll. In der Regel sind noch einige gerätespezifische Parameter (PIXIT) einzustellen, die der Standard nicht erfaßt, zum Beispiel die IP-Adresse des SUT. Ab jetzt führen die Testgeräte alle Einzeltests automatisch aus und protokollieren sie. Die Ergebnisse werden in einem Testreport festgehalten (Bild 1).

Um ihre Marktchancen zu erhöhen, kooperieren die Hersteller von Netzwerk-Komponenten dahingehend, daß sie die Interoperabilität ihrer Geräte untereinander testen. Sie tun das entweder in ihren ei-genen Labors oder im Rahmen sogenannter Group Testing Events in neutralen Institutionen wie dem EANTC.

Vor dem Kauf eines Gerätes sollte sich der Anwender in jedem Fall versichern, daß es auch in ein einem heterogenen Umfeld funktioniert. Seine Leistungsfähigkeit und die Einhaltung von gewünschten Dienstqualitäten, der "Quality of Service", spielen damit eine Schlüsselrolle für die Wahl eines bestimmten Produkts oder einer bestimmten Technik.

Der Begriff "Performanz" umschreibt ein weites Feld von Eigenschaften und Verhaltensweisen eines Systems. Hierzu gehören Fehlerraten, Latenzzeiten, Datendurchsatzraten oder der Zeitverbrauch von eingesetzten Protokollen und Algorithmen, etwa für den Verbindungsaufbau, oder die Routenberechnung. Zur Bestimmung dieser Größen sind eine Vielzahl von Randbedingungen zu beachten, damit Dritte in der Lage sind, die Tests zu wiederholen und somit zu überprüfen.