Auf dem Marsch in die Fabrikhalle

Für die meisten IT-Manager und Anwender ist Ethernet eine Technik, die sie mit dem lokalen Netz im Büro oder auf einem Campus verbinden. Doch das dürfte sich in den kommenden Jahren ändern. Denn Ethernet schickt sich an, auch in der Fabrikhalle Fuß zu fassen.

Von: Dirk S. Mohl, Bernd Reder

Es ist beileibe nicht so, dass die Fabrikautomation für Ethernet Neuland wäre. Dort ist die Netzwerktechnik schon seit Jahren im Einsatz. Allerdings kommt sie meist auf der Leitebene zum Zuge, das heißt bei der Verwaltung eines Fertigungsnetzes. Für die Steuerung von Anlagen, Sensoren und Aktoren sind in der Regel Feldbusse zuständig, beispielsweise der Profibus, CAN oder der Interbus-S. Sie sind für den Transport kleinerer Datenmengen ausgelegt und stellen daher Bandbreiten von etwa 500 kBit/s bis 1,5 MBit/s bereit. Doch auch auf der Steuerungsebene werden immer mehr Informationen übermittelt. Deshalb hat Ethernet gute Chancen, zum "Feldbus der nächsten Generation" zu werden.

Für "Industrial Ethernet" sprechen mehrere Faktoren (siehe Ticker oben), vor allem, dass die Technik ausgereift ist und Anwender davon ausgehen können, dass sie noch längere Zeit im Einsatz sein wird. Das ist vor dem Hintergrund der Investitionssicherheit ein wichtiger Faktor. Denn im Vergleich zur Informationstechnik sind die Innovationszyklen in der Fertigungsindustrie immer noch deutlich länger. Allerdings gibt es in der Automatisierungstechnik spezielle Anforderungen, an die Ethernet angepasst werden muss. Das betrifft vor allem folgende Bereiche:

- das Echtzeitverhalten,

- die Redundanz und

- die extremen Umgebungsbedingungen.