Sicherheitsreport

Attacken auf Android nehmen rapide zu

Nach Angaben des Sicherheitsanbieter McAfee haben die Angriffe auf Android im zweiten Quartal 2011 erheblich zugenommen. Und zwar um knapp 80 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Ein Spitzenplatz, den keiner will: Google Android war im zweiten Quartal 2011 das beliebteste Angriffsziel von Cyberkriminellen. Im Vergleich zum ersten Quartal stieg die Zahl der Attacken auf das mobile Betriebssystem um 76 Prozent. Das geht aus dem "McAfee Threats Report: Second Quarter 2011" des Security-Spezialisten McAfee hervor.

Der Sicherheitsanbieter erwartet, dass sich der Trend fortsetzt. Die Angriffe zielten praktisch auf alle Anwendungen, von Kalender-Apps und Fun-Apps über falsche Angry-Birds Updates bis hin zu gefährlichen SMS-Nachrichten.

Auf das komplette erste Halbjahr 2011 umgerechnet, gingen die Malware-Angriffe gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt um 22 Prozent nach oben. Bis Jahresende 2011 rechnen die Experten mit rund 75 Millionen Schadcodes im Umlauf. Aktuell sind es 65 Millionen. Zum Vergleich: Im Januar 2010 verzeichnete McAfee noch knapp 35 Millionen. Seitdem ist die Zahl der Angriffe kontinuierlich gestiegen.

Report: Verteilung der Angriffe auf Mobile IT laut McAfee im zweiten Quartal 2011.
Report: Verteilung der Angriffe auf Mobile IT laut McAfee im zweiten Quartal 2011.
Foto: McAfee

Vincent Weafer, Senior Vice President McAfee Labs, beobachtet derzeit eine Veränderung in der Motivation von Cyberkriminellen. Sogenannte Hacktivist-Gruppen, also politisch motivierte Hacker, hätten "die Landschaft verändert, indem sie eine Linie gezogen haben zwischen Angriffen, die auf persönliche Bereicherung aus sind, und Angriffen, die eine Botschaft übermitteln." McAfee nennt hier insbesondere die Hackergruppen Anonymous und Lulzsec.

Ein weiterer Trend: Die steigende Nutzung von Macs in Unternehmen ruft Cyberkriminelle auf den Plan. McAfee beobachtet, dass falsche Anti-Viren-Software das Betriebssystem Mac OS X infiziert habe.

Immerhin weist der Report auch eine gute Nachricht aus: Beim Spam wurde der niedrigste Stand in der bisherigen Geschichte verbucht. Ob das so bleibt, bezweifelt McAfee allerdings. Spammer versuchen es meist mit Medikamenten und Glücksspielen.

Dazu noch eine Zahl: ein Paket von einer Million E-Mail-Adressen wird von Cyberkriminellen im Schnitt mit 25 Dollar oder 17 Euro gehandelt. Käufer der Adress-Bündel wollen diese in erster Linie für Spam-Attacken missbrauchen, so McAfee. (CIO.de/mje)