Athlons made in Germany

Entstehung einer CPU

Was im Dresdener Stadteil Wilschdorf die Fab30 verlässt ist noch kein einbaufertiger Prozessor. Vielmehr stellt AMD dort die Wafer her, auf denen die Athlon-Dies sitzen. Diese sind bereits "elektrisch testfähig", wie sich der Leiter der Fab30, Dr. Hans Deppe, ausdrückt. Sprich: Es lässt sich feststellen, ob die frischgebackenen Athlons funktionieren.

Von Dresden gelangen die Wafer per Flugzeug nach Austin. Dort werden sie in einzelne Dies zersägt, die sich dann auch erstmals auf ihre Geschwindigkeit prüfen lassen. Außerdem werden in Texas auch die "Höcker" angebracht. Sie sorgen bei dem vorher völlig flachen Die dafür, dass es sich in seinem zukünftigen Kermikgehäuse mit den typischen Beinchen eines Desktop-Prozessors verbinden lässt.

Von Austin reisen die Athlon-Dies nach Malaysia, wo in erster Linie das "Packaging" stattfindet - sprich das Einbetten in das Gehäuse. Der abschließende Geschwindigkeitstest und die damit fällige Einordnung in "speed grades" (derzeit von 900 MHz bis 1,33 GHz) ist ebenfalls erst möglich, wenn die CPUs fertig sind. Daher steht auch auf einem Athlon, dessen Die in Dresden hergestellt wurde, "Made in Malaysia".

Der Herkunftsort des Dies lässt sich nun nicht mehr feststellen. Dr. Hans Deppe über seine CPU-Kerne: "Ich würde sie nur dann erkennen, wenn ich den Core aufmache und ihn mir unter dem Mikroskop anschaue."

Für notorische Übertakter ist das eine schlechte Nachricht, denn augenzwinkernd fügt der Fab30-Chef hinzu: "Die schnellsten sind made in Dresden."

Wenn der Athlon schließlich in den Handel kommt ist er bereits einmal um die Welt gereist - immer per Flugzeug. Angst um die CPUs hat AMD dabei nicht: "Das ist sicherer, als wenn Sie mit dem Auto von Dresden nach Chemnitz fahren" meint Hans Deppe.