Asien hat die Nase vorn

Unterstützung durch die Regierung

Gleiches gilt für Japan. Dort erfreuen sich selbst bei Privatkunden ADSL-Zugänge mit bis zu 8 MBit/s und 1,5 MBit/s Up-load wachsender Beliebtheit. IMode, eine auf IP basierende Mobilfunk-Technik, ist schon lange ein Renner. Für Notebooks und Personal Digital Assistants (PDAs) bietet NTT Docomo, Japans führender Mobilfunkanbieter, seit 2001 eine schnelle, mobile Datenübertragung mit bis zu 384 kBit/s an - den 3G-Wideband-CDMA-Service "Foma" (CDMA = Code Division, Multiple Access).

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass IPv6 in Japan auf breites Interesse stößt. So unterstützten in den vergangenen Jahren viele Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen die Arbeiten an dem Standard. Auch die japanische Regierung gibt Hilfestellung: Alle Internet-Serviceprovider und Betreiber von IP-Back-bone-Netzen, die IPv6 einsetzen, zahlen eine Zeit lang weniger Steuern. Auf diese Weise will die Regierung die Akzeptanz und Verbreitung von IPv6 fördern.

Eine der bekanntesten Referenz-Implementierungen von IPv6, der "Kame"-Stack, stammt aus dem japanischen ""Wide"-Projekt (Widely Integrated Distributed Environment). An ihm beteiligen sich über 100 Firmen, 30 Universitäten und 300 bis 400 Forscher. Das Projekt umfasst mehrere Software-Entwicklungsvorhaben im IPv6-Umfeld. Zu den Unterprojekten von Wide gehört auch "Tahi"", das sich mit der Interoperabilität und Konformitätstests für IPv6 beschäftigt, sowie "Usagi", das IPv6 im Zusammenspiel mit Linux zum Thema hat. Außerdem betreibt Wide den japanischen Exchange-Punkt NSPIXP6 sowie gemeinsam mit dem Information Sciences Institute der University of Southern California einen DNS-Root-Server für IPv6 (Domain Name Service).