ARM11-CPU-Core für PDAs

Der britische Chipdesigner ARM hat auf dem Embedded Processor Forum in San Jose seinen neuen Prozessorkern ARM11 vorgestellt. Die CPU-Architektur ist für PDAs und Handys der Zukunft gedacht und soll Taktraten bis zu 1 GHz ermöglichen.

Erstmals nutzt der ARM11-Core den neuen ARMv6-Befehlssatz, den das Unternehmen letztes Jahr auf dem MPF vorgestellt hat. Zu den wichtigen neuen Features von ARMv6 zählen der nun mögliche Multiprozessor-Betrieb mit Shared Memory, ein neues L1-Cache-System sowie SIMD-Erweiterungen. Die "Single Instruction Multiple Data"-Befehle sollen Audio-/Video-Anwendungen von PDAs um den Faktor 4 beschleunigen. Für höhere Leistung soll auch die achtstufige Integer-Pipeline sorgen.

Laut ARM liefert der neue Prozessorkern eine Rechenleistung zwischen 400 und 1200 Dhrystone MIPS. Zum Vergleich: Die in den aktuellen Pocket-PC-2002-PDAs eingebaute StrongARM-CPU mit 206 MHz schafft etwa 240 Dhrystone-MIPS.

Der neue ARM11-Kern soll bei einer Strukturbreite von 0,13 Mikron Taktraten von 350 bis 500 MHz und mehr erreichen. Der Stromverbrauch liegt dem Hersteller zufolge bei etwa 0,4 Milliwatt pro MHz. Bei der Fertigung im 0,10-Mikron-Prozess sollen Taktraten von über 1 GHz möglich sein.

ARM11 unterstützt die Betriebssysteme Windows CE (Pocket PC 2002), Palm OS, Symbian und Linux. Die ersten Prozessoren mit der neuen Architektur sollen im vierten Quartal 2002 erhältlich sein. (jma)