IT-Profis im Projekteinsatz in Afrika und Indien
Arbeiten jenseits der Komfortzone
Einsatz in Bangalore: Auf sich selbst gestellt
Dass tatsächlich alle Seiten profitieren, erfuhr auch Helle Dochedahl während ihrer vierwöchigen Pro-Bono-Arbeit in Indien. In ihrem eigentlichen Job leitet Dochedahl die 550-köpfige Presales-Organisation von SAP in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Ende 2013 reiste die Managerin für vier Wochen nach Bangalore, um die dortige Parikrma Foundation zu beraten. Parikrma betreibt eine Schule für 1600 Kinder, die in 69 Slums und vier Waisenhäusern der indischen Megacity leben. Mit zwei Kollegen aus Bulgarien und Irland half Dochedahl der NGO, ihre Spendenorganisation zu professionalisieren, um die weitere Entwicklung der Schule zu sichern.
"Die Arbeit in Indien hat mir gezeigt, wie wichtig es für unser Team war, zuallererst auf unsere eigenen Stärken zu bauen", bringt Dochedahl ihre Erfahrungen auf den Punkt: "In unseren Heimatmärkten setzen wir auf ein hohes Maß an Arbeitsteilung. Wir haben ausgefeilte Business-Pläne und mächtige IT-Werkzeuge, mit denen wir eine Menge bewegen können. Im Vergleich dazu waren wir in Bangalore weitgehend auf uns allein gestellt. Zusammen mit den Mitarbeitern der Schule haben wir gelernt, wie man mit einem Minimum an Ressourcen ein Höchstmaß an Nutzen schafft. Der Schlüssel dazu liegt im unbedingten Vertrauen auf das eigene Talent."
350 Bewerber für 100 Pro-Bono-Plätze
Dochedahl will dieses Wissen mit möglichst vielen Kollegen teilen. Seit ihrer Rückkehr aus Indien zählt sie zu den aktivsten Botschaftern des Pro-Bono-Programms. Hierbei weiß sie sich inzwischen in prominenter Gesellschaft: Seit Anfang des Jahres ruft auch SAP-Chef Bill McDermott via Twitter zur Teilnahme auf. Die Resonanz ist groß. Um die 100 jährlich vergebenen Pro-Bono-Plätze bewarben sich 2014 bereits 350 Mitarbeiter.
"Damit haben wir eine Größe erreicht, die wir uns eigentlich erst für 2015 vorgenommen hatten", konstatiert die CSR-Verantwortliche Lenze. "Um das Momentum zu nutzen, experimentieren wir jetzt auch mit nationalen Pro-Bono-Einsätzen. Im Oktober haben wir einen Pilotversuch in Berlin gestartet. Dort unterstützen unsere Kollegen vier Sozialunternehmen, die ein drängendes Business-Problem haben. Sollte der Pilot erfolgreich sein, können wir unser Programm noch einmal signifikant ausweiten."