AR-Teleskop erweitert die Realität
Dr.-Ing. Didier Stricker und Dipl.-Designer Michael Zöllner beschäftigen sich seit 1998 mit den Möglichkeiten der Erweiterten Realität (Augmented Reality, AR). Am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt entwickelten die beiden Forscher das AR-Teleskop. Rein äußerlich unterscheidet es sich kaum von einem herkömmlichen Münzfernrohr. Ein Blick durch seine Linse macht jedoch den Unterschied deutlich: Das AR-Teleskop ermöglicht die Projektion von kontextabhängigen Informationen auf das reale Bild.
Dazu filmt eine an der Vorderseite des Teleskops angebrachte Kamera die Szenerie, Sensoren messen die Ausrichtung des Fernrohrs. Zusätzlich zur betrachteten Landschaft werden beispielsweise geographische, demographische oder geschichtliche Daten in Echtzeit angezeigt. Diese Vielfalt an Informationen, die durch das AR-Teleskop vermittelt werden können, eröffnet ein breites Spektrum an möglichen Einsatzfeldern. Sie reichen vom reinen Informationssystem bis zur Unterhaltung und Wissensvermittlung in Museen oder an touristischen Stätten. Tauglich für den Masseneinsatz mache das Gerät auch seine intuitive Bedienbarkeit, teilt das IGD mit.
Die Jury würdigte mit der Vergabe des Preises an die beiden Wissenschaftler die Kombination aus Weiterentwicklung von Software, Hardware und Content. Zudem hob sie die innovative Umsetzung einer Strategie in bislang nicht adressierte Zielgruppen und Marktsegmente hervor.
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde im Rahmen der GI-Jahrestagung am 4. Oktober 2006 in Dresden verliehen. Er zeichnet informatikbezogene Erfindungen oder Innovationen aus, die für die Informatik typische Problemfelder betreffen und in jüngster Zeit in Form eines Patents anerkannt wurden. (Detlef Scholz)
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