Ratgeber App-Entwicklung

Apps - nativ, web-basierend oder hybrid?

Im Hype um die Apps für das iPhone, Google Android und andere Smartphone-Plattformen sind mobile Web-Applikationen schon fast in Vergessenheit geraten. Grundsätzlich eignen sich beide Ansätze für die Entwicklung von Business-Anwendungen.

Im ersten Halbjahr 2010 wurden in Deutschland bereits 346 Millionen Apps heruntergeladen – Tendenz steigend. Weltweit wurden im ersten Halbjahr 2010 rund 3,9 Milliarden Apps heruntergeladen. Im Gesamtjahr 2009 waren es erst 3,1 Milliarden. Basis der Angaben sind Daten des Marktforschungsinstituts research2guidance für den Bitkom. Smartphone-Nutzer erhalten die Apps überwiegend gratis oder für einen geringen Betrag. Die kostenpflichtigen Apps kosten derzeit im Durchschnitt 2,82 Euro. „Der Boom der Smartphones beflügelt die Entwicklung neuer mobiler Applikationen“, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied René Schuster. „Monat für Monat stehen hunderte neue Apps zum Download bereit.“ Aktuell existieren weltweit rund 500.000 Apps für die unterschiedlichsten Zwecke.

Hype: Die deutschen Handy-Nutzer laden im Jahr 2010 voraussichtlich 755 Millionen Apps auf ihre Mobiltelefone, teilte der Bitkom mit.
Hype: Die deutschen Handy-Nutzer laden im Jahr 2010 voraussichtlich 755 Millionen Apps auf ihre Mobiltelefone, teilte der Bitkom mit.
Foto: BITKOM

Dabei wurden native mobile Anwendungen aus der Not geboren, weil vom PC gewohnte Organizer-Funktionen auch unterwegs auf dem mobilen Endgerät verfügbar sein sollten. So besaßen die ersten einfachen PDAs schlichtweg kein Mobilfunkmodul, bei den daraus hervorgegangenen Smartphones konnte man sich nicht unbedingt darauf verlassen, dass mobile Datendienste überall in ausreichender Bandbreite verfügbar (und bezahlbar) waren. Als Konsequenz liefen die Fat-Client-Anwendungen offline direkt auf dem Gerät, im Büro ließen sich die Informationen dann mit dem Büro-PC synchronisieren.

Mit der drastisch gestiegenen Prozessorleistung der Smartphones, dem wachsenden Speichervolumen und anderen Komponenten wie GPS oder Megapixel-Kamera wurden die Anwendungen dann immer ausgereifter. Gleichzeitig erlaubte der Mobilfunk der dritten Generation (UMTS) auch den mobilen Zugriff/Versand von Daten ohne nennenswerte Wartezeiten. Ihren Siegeszug feierten die "Apps" letztendlich mit der Popularität des Apple iPhone und des iTunes App Store, wo sich inzwischen 250.000 mobile Programme herunterladen lassen. Die Apps-Euphorie hat inzwischen so weit geführt, dass sogar aufbereitete Inhalte von Websites in Anwendungen vorgehalten werden. Sie sollen dadurch beim Nutzer besonders präsent sein, neue Geschäftsfelder eröffnen oder schlicht dem Prestige des Herausgebers dienen.