Mit iPhone an RIM und Sony Ericsson vorbeigezogen

Apple ist bereits viertgrößter Handyanbieter

Apple ist im dritten Quartal dieses Jahres bereits zum viertgrößten Handyanbieter der Welt aufgestiegen. Das geht aus dem aktuellen Worldwide Quarterly Mobile Phone Tracker der Marktforschungsunternehmens IDC hervor.

Auf dem Weg nach oben hat der Konzern mit dem iPhone nicht nur die Verkaufszahlen von Research in Motions BlackBerrys übertroffen, sondern auch Sony Ericsson aus den Top fünf gedrängt. "Apple hat ein sehr gutes Gerät, für das es lange keine echten Herausforderer gab", meint Francisco Jeronimo, IDC Research Manager European Mobile Devices, im Gespräch mit pressetext. Trotz Smartphone-Boom ist aber fraglich, wie lange sich Apple im Spitzenfeld halten kann. Denn der Druck durch Android sowie chinesische Anbieter wächst. Das spürt auch Weltmarktführer Nokia.

Smartphones machen etwa ein Fünftel des gesamten Handy-Marks aus, sind aber ein schnell wachsendes Segment. Davon profitiert nicht zuletzt Apple. Der Konzern hat sich im abgelaufenen Quartal 4,1 Prozent am Gesamtmarkt gesichert und ist damit der viertgrößte Anbieter. Doch das iPhone bekommt zunehmend Konkurrenz. "Wir sehen inzwischen sehr gute Android-Geräte von Samsung, HTC und anderen Anbietern" , erklärt Jeronimo. Zudem dringt Android in günstigere Preissegmente vor, beispielsweise mit einem Modell des chinesischen Herstellers Huawei.

"Um sich längerfristig in den Top fünf zu halten, bräuchte Apple eine neue Strategie in Sachen Geräte und Preise", meint daher der IDC-Analyst. Allerdings hält er günstigere iPhone-Varianten mit geringeren Gewinnspannen für unwahrscheinlich. Für Apple sei es wichtiger, in Sachen Wertschöpfung im absoluten Spitzenfeld zu bleiben als beim Marktanteil. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Apple volumensmäßig wieder aus den Top fünf verschwindet.

IDC zufolge wächst besonders im klassischen Handy-Segment der Druck aus China. Doch auch bei Smartphones sind insbesondere Huawei und ZTE auf dem Vormarsch. "Beide haben die finanziellen Mittel, um ihre Volumen und Marktanteile zu steigern", sagt Jeronimo. Noch ist besonders ZTE außerhalb Chinas als Marke kaum bekannt. Doch bieten viele Mobilfunker unter eigenem Branding ZTE-Geräte an. "Sollte das Unternehmen beginnen, mit eigener Marke am Markt mitzumischen, könnten sie einer der wichtigsten globalen Player werden", so der Analyst.

Den Druck aus China und anderen aufstrebenden Märkten bekommt insbesondere Nokia zu spüren. Der Weltmarktführer liegt mit 32,4 Prozent Marktanteil zwar noch merklich vor dem größten Herausforderer Samsung (21 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat Nokia damit aber merklich an Boden verloren. Diesem Trend will der Konzern nach Ansicht von IDC dadurch entgegenwirken, dass er sein Smartphone-Angebot verbessert. Wie gut das gelingt, bleibt abzuwarten. (pte/hal)