iPhone im Auto

Apple Carplay im Test: Funktionen, Apps, Anbieter

Carplay ist Apples Lösung für die Einbindung von iPhones in das Infotainmentsystem eines PKWs. Wir haben Carplay getestet, erklären Vorteile und Nachteile und die verschiedenen Wege zu Carplay.

Jedes iPhone kann via Bluetooth mit dem Infotainmentsystem eines modernen PKWs verbunden werden. Danach kann man über das iPhone per Freisprechanlage telefonieren, Musik und Webradio vom Smartphone via Bluetooth-Audiostreaming im Auto hören und abhängig vom im Auto verbauten Infotainmentsystem auch diverse Internetdienste nutzen. Für alle diese Möglichkeiten benötigt man kein Carplay!

Vorteile von Apple Carplay: Gewohntes Bedienkonzept

Doch Carplay geht einen Schritt weiter und bietet einige Vorteile zur sonst üblichen Bluetooth-Koppelung. Carplay spiegelt einige ausgewählte iPhone-Apps auf den großen und im Auto besser ablesbaren und sicherer bedienbaren Touchscreen des PKWs. Mit großen Schaltflächen für die einzelnen Apps, die man auch während der Fahrt mit dem Finger leicht treffen kann. Zudem steht Siri für die Sprachbedienung zur Verfügung. Man muss für Carplay also nicht die je nach Automobil-Hersteller mal besser und mal schlechter funktionierende Sprachsteuerung des PKWs nutzen, sondern kann die iPhone-Apps mit dem bewährten und vertrauten Siri bedienen.

Der Startbildschirm zeigt immer die Icons von acht Apps. Sofern mehr als acht Carplay-kompatible Apps auf dem iPhone installiert sind, gibt es auch noch eine zweite Seite, wie hier im Fall.
Der Startbildschirm zeigt immer die Icons von acht Apps. Sofern mehr als acht Carplay-kompatible Apps auf dem iPhone installiert sind, gibt es auch noch eine zweite Seite, wie hier im Fall.

Ebenso vertraut und bewährt ist die Touch-Bedienung des Carplay-Bildschirms. So gibt es gibt einen Home-Button, über den man immer auf den Startbildschirm zurückkommt. Drückt man ihn aber länger, so startet Siri. Selbst der Weckruf „Hey Siri“ funktioniert mit Carplay, sofern diese Funktion auf dem iPhone aktiviert ist. Ein iPhone-Besitzer findet sich bei Carplay sofort zurecht und im gewohnten Umfeld.

Daneben lassen sich aber auch die im Auto vorhandenen Steuerungselemente wie Knöpfe am Lenkrad oder die Controller auf der Mittelkonsole verwenden.

Immer aktuelle Funktionen

Carplay bietet noch einen weiteren Vorteil: Werden die iPhones leistungsfähiger, so steht dieser Performancegewinn auch im Auto zur Verfügung. Ebenso wie neue Apps und neue Funktionen, beispielsweise für Siri.

Begrenzte App-Unterstützung

Falls Sie nun aber erwarten, dass alle Ihre vertrauten iPhones-Apps auf dem Carplay-Bildschirm im Auto zur Verfügung stehen: Fehlanzeige. Apple lässt nur einige ausgewählte eigene und bisher nur ganz wenige fremde Apps für Carplay zu. Zu diesen wenigen Ausnahmen gehören zum Beispiel Spotify, aber auch Stitcher und Audible. Insbesondere finden wir keine alternative Navigationsapp wie beispielsweise die von TomTom für Carplay.

iPhone als zentrale Schaltstelle

Carplay fungiert also als Schnittstelle zwischen dem Infotainmentsystem des Autos und dem iPhone. Carplay nutzt die vorhandenen Bedienelemente wie die Lenkradtaste für die Sprachsteuerung oder den Touchscreen und bringt diese zusammen mit den Funktionen des iPhones und dessen Apps. Laut Volvo funktioniert das Spiegeln des iPhone-Bildschirms so, dass das iPhone sein Bild per H.264-Videostream an das Auto sendet. Das konnten wir im Test aber nicht nachprüfen.

Mit angeschlossenem iPhone.
Mit angeschlossenem iPhone.

Bei Carplay übernimmt das gekoppelte iPhone die gesamte Rechenleistung. Mit allen Vorteilen und Nachteilen: Das iPhone ist performant, die Apps und Siri reagieren schnell. Doch der Akku des iPhones wird während der Fahrt kaum noch weiter aufgeladen, weil das iPhone ständig in Betrieb ist und so Strom verbraucht. Zudem muss der Mobilfunkvertrag des iPhones so ausgelegt sein, dass er mit dem anfallenden Datenvolumen klar kommt. Denn beispielsweise die Karten-App lädt genauso wie Google Maps Navigation ständig Karten nach.