Apache plant freie Java-Implementierung

Mitglieder der Apache Software Foundation (ASF) kündigten an, dass sie unter dem Codenamen 'Harmony' ein Projekt zur Entwicklung einer freien J2SE-Implementierung ins Leben rufen wollen. Gemäß den Apache-eigenen Verfahren befindet sich dieses Vorhaben zurzeit im 'Incubator'-Status, wo seine Zulassung als eigenständiges Projekt geprüft wird.

Nachdem unter dem Dach der ASF bereits eine ganze Reihe von Java-Projekten angesiedelt ist, scheint J2SE als wesentlicher Stein in diesem Open-Source-Mosaik zu fehlen. Die bisherigen Aktivitäten decken das ganze Spektrum von Tools über Bibliotheken und eine Servlet-Realisierung ("Tomcat") bis zu kompletten Java-Anwendungen ab.

Harmony würde dafür das Fundament bilden, weil es die Kernbestandteile von Java umfasst, darunter die Virtual Machine (JVM) und die gesamten Programmierschnittstellen. Da J2SE eine Teilmenge der Funktionen spezifiziert, die auch in Java 2 Enterprise Edition (J2EE) benötigt werden, könnte das geplante Projekt die Basis für Geronimo bilden. Es handelt sich dabei um ein Apache-Vorhaben zur Realisierung eines J2EE-Servers.

Harmony wird J2SE 1.5 umsetzen, das nach der neuesten Sun-Konvention auf den Namen "Java 2 Platform Standard Edition 5.0" hört. Für dieses "Tiger"-Release gelten liberalere Lizenzbedingungen, die zusammen mit den geänderten Statuten für den Java Community Process (JCP) Open-Source-Versionen erst möglich machen. An dem Projekt wollen mehrere Entwickler teilnehmen, die sich bereits an früheren Versuchen beteiligten, einen Java-Clone ohne den Segen von Sun zu programmieren. Zu diesen Initiativen zählten "Kaffe" und "Classpath".

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