AOL zäunt seine Buddys wieder ein

AOL hat am Wochenende erneut einem Konkurrenzprodukt den Kontakt mit dem AOL Instant Messenger (AIM) verwehrt. Dieses Mal spürte die Odigo Incorporation was AOL davon hält, wenn die AIM-Mitglieder (Buddys) in anderen Messenger-Listen auftauchen.

Die Softwarefirma Odigo will nun in Verhandlungen mit der US-Ausgabe von AOL treten, einen Krieg mit AOL wolle man nicht, sagte ein Sprecher von Odigo. Erst am 31. Mai war der Odigo Messenger 2.5 online gegangen, elf Tage später hat AOL seinen AIM für Odigo dicht gemacht. Als Begründung gab AOL an, dass der Odigo Messenger in unerlaubter Weise auf die Daten der bei AOL "Buddys" genannten Mitglieder zugegriffen habe. Vor Odigo scheiterten bereits Microsoft, Tribal Voice, Yahoo! und AT&T mit ihren Versuchen, IM-Produkte kompatibel mit der AOL-Software zu machen.

Der AOL-Dienst zur Übertragung von Echtzeitnachrichten über das Internet ist mit rund 50 Millionen Mitgliedern weltweit der größte und von magischer Anziehungskraft für die Konkurrenz. Erstens lässt sich der Zugang zu dem imposanten Mitgliederforum für den eigenen Service gut vermarkten. Zweitens fällt einem AOL-Mitglied der Wechsel leichter, wenn er seine mühevoll gepflegte Buddy-Liste weiterverwenden kann. Drittens ist der Messenger Client ein Gewinn bringender Werbeträger. (uba)