AOL verliert zwei Millionen Kunden

Der Medienkonzern Time-Warner hat brillante Quartalszahlen vorgelegt. Allerdings entwickelt sich die Abonnentenzahl bei der Tochter AOL immer mehr zu einem Problem.

Zum Ende des vergangenen Jahres konnte AOL weltweit 22,4 Millionen Mitglieder vorweisen. Das sind 464.000 weniger als im Quartal zuvor und sogar zwei Millionen weniger als noch vor einem Jahr. Während sich die Kundenzahlen damit auf dem internationalen Markt dramatisch entwickeln, baut AOL auf ein stabiles Geschäft in Europa. Hier belief sich der Abonnentenstamm zum Ende des vergangenen Jahres auf 6,3 Millionen. Vor einem Jahr überwiesen noch 49.000 Mitglieder mehr ihre Monatsbeiträge an AOL. Allerdings kann das Unternehmen in Europa von einer Minitrendwende sprechen. Gegenüber dem dritten Quartal stiegen die Abonnentenzahlen zum Jahresende um 9.000 wieder an.

Trotz der ernüchternden Mitgliederzahlen konnte AOL ein leichtes Umsatzplus verzeichnen. Die Jahreseinnahmen stiegen um ein Prozent auf 8,7 Milliarden US-Dollar. Erreicht wurde dies durch einen 28-prozentigen Zuwachs der Werbeeinnahmen. Dem stand allerdings ein zweiprozentiges Minus bei den Abonnentenzahlungen gegenüber. Der Betriebsgewinn stieg um 41 Prozent oder 272 Millionen US-Dollar auf 934 Millionen US-Dollar.

Nach Ansicht der Time-Warner-Strategen soll sich der gefährliche Mitgliedertrend insbesondere im Heimatland USA schnell wieder ins Positive umkehren. Große Hoffnung setzt der Medienkonzern in die Kombination von AOL und dem Kabeldienst Road Runner. Hierdurch soll sich die Zahl der AOL-Breitband-Kunden deutlich erhöhen. Außerdem soll das Portal AOL.com für Werbekunden attraktiver werden und mehr Interessenten anziehen als derzeit mit 200 Millionen Besuchern weltweit. (fba)