AOL Time Warner streicht 1700 Stellen

Der weltgrößte Medien- und Onlinekonzern AOL Time Warner will im Rahmen einer Umstrukturierung insgesamt 1700 Arbeitsplätze abbauen. AOL selbst soll in zwei Einheiten geteilt werden.

Verbesserte Synergien der verschiedenen Online-Angebote erlaubten es, bis zu 1200 der 16.000 Stellen bei der Internet-Tochter AOL einzusparen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Dulles (US-Bundesstaat Virginia) mit. Für die Restrukturierung fielen im dritten Quartal Kosten in Höhe von 100 bis 125 Millionen US-Dollar an, hieß es weiter. Im Rahmen der Sun-Netscape-Kooperation könnten zusätzlich 500 Arbeitsplätze eingespart werden, die fallen bei iPlanet wegfallen, einer Softwarefirma, die bislang 3000 Mitarbeiter beschäftigte.

AOL selbst wird in zwei Sparten aufgeteilt. Der Online-Service des Unternehmens läuft der Mitteilung zufolge künftig unter dem Dach der neuen AOL Interactive Services Group. Ebenfalls neu ist die AOL Web Properties Group, zu der die Webmarken Netscape, Compuserve, MapQuest, ICQ und der AOL Instant Messenger gehören.

"Diese Neuorganisation versetzt uns in die Lage, die Führung in der Entwicklung des Internets zu halten", sagte AOL-Chef Barry Schuler. Außerdem ließen sich so die Wachstumsmöglichkeiten in den Bereichen Breitband, Online-Musik und Telearbeit besser nutzen. Zugleich vermeldete AOL einen Rekord-Mitgliederzuwachs im zweiten Quartal des Jahres 2001. Dank 1,3 Millionen neuer Nutzer wuchs die Mitgliederzahl des Online-Dienstes auf über 30 Millionen an.

AOL und Time Warner hatten sich im Januar im Rahmen einer 106 Milliarden US-Dollar schweren Fusion zusammengeschlossen. Damals hatte der Konzern bereits 2400 Stellen in verschiedenen Sparten gestrichen. Neben den jetzt 1700 Arbeitsplätzen sollen bis Oktober durch die Schließung der Warner. Bros. Studio Stores weitere 3800 Stellen wegfallen. (jma)