AOL Offensive: Inhalt statt Innovation

Mit der neuen Version 5.0 der AOL-Zugangssoftware, die Anfang Dezember die Mitglieder erreichen soll, bietet der Service Provider wenig neue Features. Parallel zur neuen Version bringt AOL stattdessen mehr Inhalt auch für Nichtmitglieder.

Die rund 1,2 Millionen deutschen AOL-Mitglieder können mit gewissem Neid über den großen Teich schauen. In den USA schaffen Kooperationen mit Fotodiensten und Finanzdienstleistern neue Services. Entwickelte Bilder liegen digital zum Abruf im Internet bereit, "You've got pictures" meldet AOL dann beim Aufruf. Eine andere Kooperation mit dem Finanzsoftwarehersteller Intuit (Quicken), die erst vor wenigen Tagen perfekt gemacht wurde, erlaubt es US-Mitgliedern, künftig ihren kompletten privaten Rechnungsverkehr über einen AOL-Channel abzuwickeln. Diese Kooperationen sind auf die USA beschränkt und nicht ohne weiteres auf Deutschland übertragbar, sagt AOL-Sprecher Alexander Adler.

Für die deutschen AOL-Mitglieder bringt die Version 5.0 unter anderem jede Menge E-Mail-Adressen. Auch die bislang eher unterentwickelten Bookmarks kann man nun kopieren und exportieren.

Der Schwerpunkt des auch für Nichtmitglieder zugänglichen AOL-Portals soll nach dem Relaunch im Dezember auf den Inhalten liegen. AOL Geschäftsführer Uwe Heddendorp sagt, er wolle "neue Maßstäbe im Inhalte-Bereich" definieren. Die Deutsche Presse Agentur, die Magazine Kicker und Spiegel sind dabei behilflich. Von diesem zweiten Standbein profitiert zwar AOL über E-Commerce und Zusatzdienste, den zahlenden Mitgliedern bringt es aber nur wenig Vorteile. (uba)