AOL mischt bei Suns Passport-Konkurrenz mit

AOL Time Warner unterstützt das "Liberty Alliance Projekt", das Sun Microsystems ins Leben gerufen hat, berichtet das "Wall Street Journal". Die Allianz versucht einen gemeinsamen Standard für die Internet-Authentifizierung zu definieren und gilt als Konkurrenz für die Passport-Technologie von Microsoft.

An der Alternative zu Passport beteiligen sich derzeit 33 Großunternehmen, darunter General Motors, Bank of America, American Airlines, United Airlines, Cisco Systems, RealNetworks, NTT DoCoMo, Vodafone, Nokia und eBay.

Passport gilt als ein Baustein in der .NET-Strategie von Microsoft. Im digitalen Passport für die Identifizierung im Internet sollen nicht nur Namen und Adresse der Internet-Anwender gespeichert werden, sondern auch sensible Daten wie Bankverbindung oder Kreditkartennummer.

Der Anwender - so der Grundgedanke - soll sich mit einem einheitlichen Login identifizieren, egal ob er von einem PC, Mobiltelefon oder einem anderen Gerät auf die Angebote zugreift. Kritiker von Microsoft warnen vor möglichen Hintergedanken und sehen in Passport den Versuch, die Vormachtstellung bei Betriebssystemen und Browsern auf den Online-Handel auszudehnen.

AOL selbst hatte bislang an einer eigenen Identifizierungstechnologie unter dem Codenamen "Magic Carpet" gearbeitet. Die Arbeit an diesem Projekt soll nicht eingestellt werden. Vielmehr soll Magic Carpet so verändert werden, dass es zusammen mit dem offenen Standard der "Liberty Alliance" funktionieren kann.

Ähnliche Gedanken hegt auch Microsoft. Der Allianz ist der Software-Riese nach eigenem Bekunden nicht abgeneigt, wir berichteten. Selbst eine Zusammenarbeit könne man sich unter gewissen Bedingungen vorstellen. Glücklich wird Microsoft über die Liberty Alliance-Initiative des Erzrivalen Sun und den inzwischen regen Zuspruch derselben trotzdem nicht sein. (uba)