AOL blockt wieder einen Instant Messenger

AOL hat einem weiteren Instant-Messaging-Dienst der Konkurrenz den Zugang zum hauseigenen Messenger verwehrt. Dieses Mal traf es den Instant Messenger von "imici". Der imici-Messenger ist seit Ende Juli auf dem Markt und wirbt mit grenzenloser Kompatibilität. Nur zu den AOL-Buddies scheint der Weg inzwischen versperrt.

Die Programmierer von AOL und imici haben sich das inzwischen gewohnte Duell geliefert. AOL blockte den Zugang zum AOL Instant Messenger (AIM) ab, imici umging die Sperre - und so weiter. Dieses Spiel haben zuvor unter anderem auch Microsoft und Yahoo! mitgemacht. Zu den begehrten Mitgliedern des AOL-Echtzeit-Chat führt derzeit einfach kein Weg. imici muss sich vorerst mit den Mitgliedern von weniger exklusiven Diensten wie denen von ICQ, Yahoo! und Microsoft begnügen, obwohl auf der Homepage immer noch "no boundaries" versprochen wird.

Mit rund 60 Millionen Mitgliedern ist AOL beim Instant Messaging Marktführer. Die von der Konkurrenz seit langem geforderte Öffnung gegenüber anderen Diensten könnte aber auf weniger abenteuerliche Weise erreicht werden. Die Internet Engineering Task Force (IETF) ist derzeit dabei, einen offenen Standard für Instant Messenger zu entwerfen. AOL hat bereits Kooperationsbereitschaft signalisiert.

Allerdings war dem vorausgegangen, dass sich die Konkurrenz Mitte Juni über AOL bei der Federal Trade Commission beschwert hatte. Der übermächtige AIM und die standhafte Weigerung von AOL lasse auf Monopolmissbrauch schließen, lautete der Vorwurf. Da die Fusion von AOL mit Time Warner zu der Zeit ebenfalls auf der Tagesordnung der Federal Trade Commission stand, zeigte sich AOL Gesprächen über einen gemeinsamen Standard aufgeschlossen. (uba)