Googles Android-Chef verspricht

Android-Plattform soll weiter offen bleiben

Googles Android-Chefentwickler Andy Rubin erteilt den kursierenden Gerüchten über eine geschlossenere Android-Zukunft eine klare Absage. Das Mobilbetriebssystem stehe auch weiterhin allen Herstellern zur freien Verfügung. Einschränkungen bei der Wahl der Hardware seien nicht vorgesehen.

"Geräteherstellern steht es weiterhin frei, Android zu modifizieren, um diverse Features für Geräte anzupassen", stellt Rubin klar. Um Google-Apps wie den Market oder Maps zu nutzen und ein Gerät als "Android-kompatibel" zu vermarkten, muss ein Hersteller demnach nur einige grundlegende Kompatibilitätsbedingungen erfüllen. Ein Anti-Fragmentierungs-Programm gibt es zwar, doch haben die Mitglieder der Open Handset Alliance demnach schon bei Gründung im Jahr 2007 zu einer Nicht-Fragmentierung der Plattform bekannt.

"Es gibt keine Bestrebungen, die Plattform auf einer Chipset-Architektur zu standardisieren", so Googles Android-Chef weiter. Damit tritt er Gerüchten über entsprechende Gespräche mit dem Technologieunternehmen ARM entgegen. Zudem betont er, dass Android grundsätzlich weiter quelloffen bleibt. Bislang ist Android 3.0 "Honeycomb" nur für Tablets fertig, die Umsetzung einiger Features für Mobiltelefone läuft noch. "Sobald die Arbeit abgeschlossen ist, werden wir den Code veröffentlichen", stellt Rubin klar. Dass Honeycomb noch nicht frei verfügbar ist, sei also eine vorübergehende Verzögerung und kein strategischer Schwenk.

Dass Android so frei bleiben soll wie bisher ist nicht ohne Nachteile. Ohne zusätzliche Bemühungen um einheitlichere Betriebssystemversionen wird sich wohl nichts daran ändern, dass viele App-Entwickler die Android-Fragmentierung als echtes Problem sehen. Immerhin zeigt das Thema Honeycomb-Quellcode auf, dass gegenwärtig nicht einmal die aktuellste Betriebssystemversion eindeutig festgelegt ist. Denn für Tablets ist das eben schon Android 3.0, während es bei Smartphones noch die neueste "Gingerbread"-Variante 2.3.3 ist.

Interessant sind auch die Versionsstatistiken, die regelmäßig anhand der Zugriffe auf den Android Market erstellt worden. Demnach ist Android 2.2 mit 63,9 Prozent die gängigste Version, gefolgt von Android 2.1 auf gut einem Viertel der Geräte. Die bereits zwei Gingerbread-Varianten bringen es Zusammen auf nur 2,5 Prozent. Würde ein Entwickler in einer App Android-2.3-Features wie beispielsweise WebM-Video nutzen, würde er sich also fast den kompletten Markt versperren. Da Versionsupdates bei älteren Modellen teils lange auf sich warten lassen, wird sich das auch nicht so schnell ändern. (pte/fho)