Analysten: Intel gewinnt Marktanteile zurück

Intels massive Preissenkungen zeigen Wirkung: Zwei Marktforschungsunternehmen melden jetzt, dass AMD im letzten Quartal die neu gewonnenen Marktanteile zum Teil wieder an Intel abgeben musste.

Ende 2001 hatte AMD noch Grund zum Jubeln: Bei Consumer-PCs hatte man einen Marktanteil von 56 Prozent erreicht. Schon bei der Vorstellung des letzten Quartalsberichts deutete Intel dann vorsichtig an, dass sich das Blatt langsam wenden könnte.

Inzwischen liegen aktuelle Studien von Merril-Lynch und Mercury Research vor, die das belegen. Im Weltmarkt für CPUs hat laut Merril-Lynch im zweiten Quartal 2002 AMD seinen Anteil von 22 auf 18 Prozent verkleinert. Etwas weniger dramatisch beurteilt Mercury die Situation, AMD habe bei PCs statt 19,2 Prozent nur noch 16,5 Prozent Marktanteil.

Die Aussagen der Analysten zu verifizieren fällt schwer, da Intel anders als AMD nie Angaben zu den Stückzahlen verkaufter Prozessoren macht. Sollten sich die Studien bewahrheiten, so hat AMD sein 2001 gestecktes Ziel von 30 Prozent Marktanteil verfehlt.

Die Gründe dafür sind aber nicht nur beim anhaltenden Preiskrieg zu suchen. Die Krise der IT-Branche trifft AMD doppelt hart, da die Kunden sich in schweren Zeiten lieber auf bewährte Lieferanten verlassen. Dies beklagte auch NVIDIA-CEO Jen-Hsun Huang, der der Athlon-Skepsis eine Mitschuld am Umsatzschwund seines Unternehmens gibt. Zudem ist AMD nun trotz der Model Number weit hinter Intels Taktfrequenzen zurück. Der schnellste lieferbare Athlon XP nennt sich 2200+, Intel steht derzeit bei 2,53 GHz und wird vermutlich noch im August auf 2,8 GHz erhöhen. (nie)