CPUs für Server, Netzwerke und mobile Devices

Analyse: Intels Stärken und Schwächen

Faktor 2: Ultrabooks: Noch eher Flop als Top

Doch auch bei hoch mobilen Rechnern wie den von Intel konzipierten Ultrabooks ist nicht alles Gold, was glänzt. Intel hat für diesen Typus hochwertiger Mobilsysteme "Blaupausen" entwickelt, die die technischen Spezifikationen und den Preisrahmen vorgeben. Doch die Hoffnungen, die Intel in Ultrabooks setzte, haben sich zumindest 2012 nicht erfüllt. So ging das Marktforschungsunternehmen IHS Suppli noch Anfang vergangenen Jahres davon aus, dass 2012 weltweit an die 22 Millionen Ultrabooks verkauft würden. Die "Ultras" sollten Ende 2012 knapp 40 Prozent des gesamten Notebook-Markts ausmachen. Doch bis Ende des dritten Quartals 2012 reduzierten die Marktexperten ihre Prognose auf rund 10 Millionen verkaufte Systeme.

Christian Lamprechter, seit 2011 Country Manager Deutschland und Österreich bei Intel, sieht das zumindest für den deutschen Markt anders: "Der Fachhandel und insbesondere die E-Tailer verzeichneten 2012 eine sehr starke Nachfrage nach Ultrabooks. Im Vergleich zu 2011 ist der Absatz um das 18-fache gestiegen." Allerdings sagt das nichts über die verkauften Stückzahlen aus.

Im Jahr 2012 blieb der Absatz von Ultrabooks deutlich hinter den Prognosen zurück. Ein Grund: die hohen Preise.
Im Jahr 2012 blieb der Absatz von Ultrabooks deutlich hinter den Prognosen zurück. Ein Grund: die hohen Preise.
Foto: Intel

Für 2013 steht nun die dritte Generation von Ultrabooks an. Sie ist mit Core-i-CPUs der "Haswell"-Reihe ausgestattet. Intel fertigt diese Prozessoren in einem 22-Nanometer-Prozess. Die Haswell-SoCs (System on Chip) für Ultrabooks weisen einen TDP-Wert (Thermal Design Power) von 13,5 bis 15 Watt auf. Hinzu kommt ein optimiertes Energiemanagement-System, das den Strombedarf im Vergleich zu den Ivy-Bridge-Prozessoren des Jahres 2011 um 50 Prozent verringern soll. "Damit nähern wir uns dem Ziel, dem Nutzer ein 'Ganztages-Computing-Erlebnis' zu bieten", so Lamprechter. Das heißt: Der Nutzer kann mit einer Akku-Ladung einen mobilen Rechner einen ganzen Tag lang verwenden.

Erfolgreiche Strategie: Blaupausen für Hersteller

Die Anlaufprobleme der Ultrabooks sind weniger auf die Technik sondern eher auf zu hohe Preise und ein unglückliches Timing zurückzuführen. Intel und seine Partner brachten die ersten Ultrabooks vor zweieinhalb Jahren auf den Markt und orientierten sich allzu sehr am Vorbild Apple und dessen sündteurem MacBook Air. Das Resultat: Geräte mit einem Preis von unter 1.000 Euro blieben Mangelware. Dies war ein Grund, weshalb Anwender verstärkt zu einem Tablet-Rechner griffen und sich als "Arbeitspferd" ein preisgünstiges Notebook leisteten. Mit der jetzt anstehenden neuen Generation von Ultrabooks kann sich das ändern. Nun will Intel verstärkt darauf hinarbeiten, dass Hersteller Systeme im Mittelklassebereich um die 400 bis 700 Euro anbieten – ein Konzept, das aufgehen könnte.

"Ein geschickter Schachzug von Intel war, Blaupausen mit den technischen Spezifikationen für Ultrabooks zu entwickeln und den Herstellern an die Hand zu geben", sagt Giorgio Nebuloni, Research Manager European Systems and Infrastructure Solutions beim Marktforschungsunternehmen IDC. "Allerdings wurde er durch die zu hohen Preise für die Geräte torpediert. Jetzt ist eine Mixtur unterschiedlicher Systemtypen zu erwarten", so Nebuloni weiter. "Die Grenzen zwischen Notebook, Ultrabook und Tablet verschwimmen zusehends, weil immer mehr mobile Rechner mit Touchscreens ausgestattet sind." Solche "Convertibles" ab etwa 500 bis 600 Euro sind mobile Rechner, die über Touchscreens verfügen und sich als Notebook wie auch als Tablet verwenden lassen.

Auf der CeBIT 2013 zeigte Intel Studien der neuen Ultrabooks, die auf Basis des Referenzdesigns "North Cape" entwickelt wurden. Sie verfügen über ein Display, das der Nutzer vom Rechner-Body abnehmen und als Tablet verwenden kann. Die Systeme liefen folgerichtig unter Windows 8.