AmigaOne: Schüchternes Comeback der Legende

Die legendäre Multimedia-Plattform Amiga steht anscheinend kurz vor dem Revival. Zumindest kündigt Amiga mit dem AmigaOne die erste neue Hardware seit sechs Jahren an.

In Euphorie sollte Amiga-Gemeinde vorerst noch nicht ausbrechen. AmigaOne dürfen sich Systeme nennen, die den Hardware-Spezifikationen von Amiga genügen und Tests mit dem neuen Amiga DE (Digital Environment) durchlaufen haben. Amiga nennt die Eyetech Group als einen der ersten Partner, der Amiga-Komponenten anbieten kann. Mit weiteren Herstellern sei man im Gespräch.

Die Amiga Hardware-Spezifikationen, "zico" getauft, legen folgende Eckwerte fest: AmigaDE taugliche CPU (PPC, x86, Arm, SH4, MIPS), 64 MByte Speicher, Matrox Grafikkarte, Creative EMU10K1 Soundkarte, 10 GByte Festplatte, CD/DVD, USB 1.0, Firewire, 10/100 MBps Ethernet-Karte, 56k Modem, PCI-Slots.

Eyetech bietet ein AmigaOne PPC1200-Board mit G3/G4-Mac-CPUs an, dass sowohl als Basis für einen neuen AmigaOne geeignet ist, als auch als Upgrade in einen bestehenden Amiga A1200 (Tower) passt. Außerdem gibt es ein PPC 4000-Board, das dem A4000 (Desktop) Beine macht oder für einen Neubau geeignet ist.

Als Upgrade verwendet, sollen die Eyetech-Boards den alten Amigas neue Performance einimpfen. Durch einen Bootmanager entscheidet der Benutzer zwischen der neuen Amiga DE Umgebung, oder der klassischen Amiga Arbeitsoberfläche. Letztere könne sowohl die CPU-Geschwindigkeit als auch den größeren Hauptspeicher (bis 512 MByte-SDRAM) verwenden. Das Board bietet einen AGP- und sechs PCI-Slots nebst Atapi-Schnittstelle.

Upgrades für weitere Klassiker wie den A3000 oder den International A4000T macht Amiga abhängig von der Nachfrage nach den beiden ersten Upgrade-Kits. Die Boards und passendes Zubehör kommt im ersten Quartal 2001 auf den Markt. Entwickler-Versionen gibt es ab Dezember.

Ziel der Verhandlungen mit anderen Herstellern ist es, den AmigaOne zur unabhängigen Plattform zu machen, die beispielsweise nicht auf Mac-CPUs fixiert ist. Zum Einsatz kommt das von Amiga und TAO entwickelte neue Betriebssystem.

Eine Einschätzung der Wiederbelebungsversuche für Amiga finden Sie in unserem tecVision-Beitrag Gelingt Amiga das Comeback?. (uba)