Heimcomputer-Emulatoren

Amiga, C64 und Co. auf dem Mac verwenden

2. C64 auf dem Mac verwenden

Ohne ROM-Files geht nichts – die gibt es aber beim Download eines anderen Emulators.
Ohne ROM-Files geht nichts – die gibt es aber beim Download eines anderen Emulators.

Auch der C64 war seinerzeit ein ausgesprochen populärer Heimcomputer. Seine lange Bauzeit von 12 Jahren bis 1994 beweist, welche Popularität das System seinerzeit besaß. Trotz technischer Daten, für die sich selbst heutige Taschenrechner schämen würden, bescherte der C64 vielen Kindern und Jugendlichen der 80er und 90er Jahre ihre ersten Erfolge mit dem Computer. Möglich war das auch durch die sehr einfache Programmieroberfläche Basic und die unfassbare Zahl von Spielen für dieses System.

Wer erinnert sich nicht gern an den alten C64-Startbildschirm?
Wer erinnert sich nicht gern an den alten C64-Startbildschirm?

Mit dem VirtualC64-Emulator von Dirk Hoffmann gibt es eine deutsche Entwicklung, die den C64 auf moderne Macs bringt, authentisch und ohne lästiges Gefummel in der Kommandozeile. Leider braucht auch der C64 wie auch der Amiga ROM-Dateien, um im Emulator zu arbeiten, und davon gleich vier Stück: Kernal-ROM, Basic-ROM und Char-ROM sowie das VC1541-ROM des Diskettenlaufwerks. Die völlig legal zu erhalten, setzt wie beim Amiga den Kauf eines C64-Emulatorpakets für Windows voraus. Allerdings gibt es Workarounds: Wer den Linux-C64-Emulator Vice herunterlädt, findet in den diversen Unterverzeichnisse des „data“-Verzeichnisses die benötigten ROM-Dateien „basic“, „chargen“ und „kernal“ sowie „d1541II“. Diese können per Drag & Drop in den VirtualC64 gezogen werden, anschließend ist der Emulator einsatzbereit und startet mit dem bekannten C64-Basic-Screen.

Tape oder Diskette?

Spiele werden einfach per Drag & Drop in den Emulator gezogen.
Spiele werden einfach per Drag & Drop in den Emulator gezogen.

Nun geht es an den Start der Software. Dazu benötigt man wie beim Amiga ein Disk-Image mit der Software, das man im Netz herunterladen kann. Anders als beim Amiga ADF-Dateiformat sind beim C64 auch mehrere Medien beteiligt: Es gab sowohl Disketten, als auch Tapes, die wie klassische Audiokassetten aussahen, erstere werden mit der Dateiendung „TAP“ versehen, Disketten mit „D64“. Außerdem noch eine mit einer Konsole vergleichbare Cartridge-Schnittstelle, auch hierfür gab es Spiele. Dem inzwischen sehr weit entwickelten C64-Emulator für Mac OS X ist das aber relativ egal: Wenn Sie ein Spiel spielen möchten, müssen Sie es einfach auf einer Plattform wie der C64-Gamebase suchen und herunterladen – natürlich müssen auch hier bestehende Copyrights im Auge behalten werden. Anschließend entpacken Sie das ZIP und ziehen das Tape- oder Disk-Image einfach ins Emulator-Fenster. VirtualC64 fragt Sie jetzt, wie vorgegangen werden soll, hier reicht ein Klick auf „Insert Tape“ beziehungsweise „Insert Disk“, schon startet das Spiel.

Allerdings sind die Tape-Ladezeiten auch emuliert aus heutiger Sicht katastrophal.
Allerdings sind die Tape-Ladezeiten auch emuliert aus heutiger Sicht katastrophal.

Der Ladevorgang dauert, gerade bei Tapes, ganz authentisch eine ganze Weile, anschließend kann das Game wie in der guten, alten Zeit verwendet werden. Wenn schnelleres Laden bei Tapes und Disketten gewünscht ist, können Sie im Menü „Hardware setup“ den Punkt „Bit accurate Emulation“ deaktivieren. In der Praxis verdoppelt sich die Geschwindigkeit damit ungefähr. Wer will, dass es schnell geht, sollte trotzdem immer die Datasetten-Images den Tape-Images vorziehen. Natürlich erlaubt auch VirtualC64 die Einbindung eines Joysticks, unterstützt anders als der Amiga-Emulator allerdings ausschließlich den leider vergriffenen Competition Pro USB von Speedlink, für den Sammler inzwischen viel Geld bei Ebay bezahlen. Immerhin: Die Steuerung per Tastatur ist natürlich auch kein Problem, vorbelegt sind die Cursortasten für die Steuerung sowie die Leertaste für „Feuer“.