Heimcomputer-Emulatoren

Amiga, C64 und Co. auf dem Mac verwenden

1. Den Amiga auf dem Mac emulieren

Der Amiga-Emulator FS-UAE ist optimal an Mac OS X angepasst und erlaubt den schnellen Start von Spielen und Software.
Der Amiga-Emulator FS-UAE ist optimal an Mac OS X angepasst und erlaubt den schnellen Start von Spielen und Software.

Der zusammen mit seinem Vorgänger C64 wohl populärste Rechner der goldenen Zeit der Heimcomputer ist Amiga, insbesondere das Modell 500, das mit dem 14-Zoll-Commodore-Farbmonitor A1084 für seinerzeit erstaunlich günstige 1.500 bis 1.700 DM verkauft wurde. Dessen Emulation ist dank inzwischen sehr ausgereifter Software ausgesprochen einfach: Alles, was man braucht, ist, neben Amiga-Software und dem Kickstart-ROM für das gewünschte Amiga-Modell, die Mac-Version des Unix-Amiga-Emulators FS-UAE. Die muss ganz einfach entpackt und in den Programme-Ordner des Macs gezogen werden und ist anschließend installiert. Starten Sie anschließend den „FS-UAE Launcher“: Hier finden Sie rechts eine Auswahl aller Amiga-Modelle, wählen Sie hier einfach zunächst den Amiga 500.

Mit an Bord ist AROS, ein alternatives Kickstart-System für Amiga. Allerdings ist das nur bedingt mit alten Games kompatibel.
Mit an Bord ist AROS, ein alternatives Kickstart-System für Amiga. Allerdings ist das nur bedingt mit alten Games kompatibel.

Praktisch: Der Emulator kommt bereits mit den alternativen Aros-Kickstart-ROMs, die „nachprogrammiert“ sind. Damit lassen sich alle emulierten Amiga-Modelle „aus der Box“ starten. Dummerweise ist das Aros-ROM nicht wirklich kompatibel: Im Test bekamen wir ein Spiel zum Laufen, weshalb wir allen Amiga-Fans dringend raten, sich die Original-Kickstarts über die Amiga-Forever-DVD oder im Netz zu besorgen. Die müssen in den Ordner ~/Dokumente/FS-UAE/Kickstarts/ kopiert werden. Nach einem Neustart des Emulators werden diese verwendet. Der Amiga 500 besaß Kickstart-ROM 1.2 oder später 1.3, was die wohl kompatibelste Version ist. FS-UAE erkennt automatisch, ob das passende ROM vorliegt und verwendet es.

Spiel einlegen, los geht’s

Diskette einlegen, Amiga starten, fertig: Der Spielspaß kann losgehen.
Diskette einlegen, Amiga starten, fertig: Der Spielspaß kann losgehen.

Zusätzlich braucht der Amiga natürlich Software. Einige der Spielehersteller bieten ihre Klassiker kostenlos und legal als Amiga-Disk-Images (ADF) zum Download an, darunter Gremlin mit Titeln wie Lotus Turbo Challenge und Zool und Factor5 mit Katakis, R-Type oder BC-Kid, Public-Domain- und Shareware-Titel gibt es bei Lemonamiga. Und wer sich über aktuelle Entwicklungen informieren will – ja, auch die gibt es – findet auf AmigaPD.com eine Reihe neu entwickelter Public-Domain-Titel für den klassischen Heimcomputer.

Zahlreiche Optionen erlauben die Anpassung des emulierten Amiga-Systems an die persönlichen Bedürfnisse.
Zahlreiche Optionen erlauben die Anpassung des emulierten Amiga-Systems an die persönlichen Bedürfnisse.

Nach dem Download müssen Sie das Spiele-ZIP entpacken und können die ADF-Datei dann im Emulator in eines der virtuellen Diskettenlaufwerke einlegen. Ein Klick auf „Start“ startet dann das Spiel. Die Mac-Maus wird automatisch übernommen, die Joystick-Steuerung per Tastatur (Cursortasten und rechte ALT-Taste für Feuer) emuliert. Natürlich können Sie auch ein Gamepad oder einen Joystick per USB am Mac anschließen, einrichten und verwenden, um das Retrogaming-Gefühl authentisch zu gestalten, zudem können im Emulator Hardware-Bauteile wie Turbokarten oder Festplatten emuliert werden. Günstige USB-Joysticks und Gamepads gibt es übrigens bei Ebay, diese werden in der Regel vom Mac unterstützt. So steht dem Amiga-Spaß nichts mehr im Wege: Die Emulator-Szene für den Heimcomputer ist aktiv und es gibt nicht wenige Entwickler, die noch für den „echten“ Amiga arbeiten.