AMD lässt den Duron sterben

Nach Aussage des scheidenden CEOs Jerry Sanders will AMD noch in diesem Jahr seine Linie an Duron-Prozessoren einstellen. Bis dahin sei auch der Athlon XP so günstig, dass die bisherige Lowcost-CPU überflüssig sei, meinte Sanders.

Bitte beachten Sie zu dieser Meldung auch folgendes Update. Laut AMD Deutschland bleibt der Duron auch 2003 im Programm.

Dies gab der Firmengründer von AMD bereits in der vergangenen Woche in einer Telefonkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen seines Unternehmens an. Eine Aufzeichnung der Konferenz ist (nach vorheriger Registrierung) hier zu finden.

Darin bekräftigte Sanders erneut die Bedeutung der Hammer-CPUs für AMDs langfristige Strategie. Die Produktion des 64-Bitters, der sich auch für Desktop-PCs eignen soll, wird ausschließlich in der Dresdener Fab30 stattfinden. Dort wird auch bereits seit über einem Jahr an einem Fertigungsprozess mit SOI-Technologie geforscht.

Die Fertigung der bisherigen CPUs mit 0,13 Mikron Strukturbreite und Kupfer-Interconnects will AMD nach Taiwan verlagern, wo das Unternehmen mit UMC ein Joint Venture betreibt. Damit erhalten die Spekulationen neue Nahrung, dass AMDs "Barton" womöglich gar nicht mehr auf den Markt kommt.

Barton ist der nach dem bisher ebenfalls nur angekündigten Thoroughbred nächste 32-Bit-Core von AMD. Er sollte ursprünglich in SOI-Technologie gefertigt werden. Nun spricht vieles dafür, dass die Fab30 zur exklusiven Hammer-Schmiede umgebaut wird. UMC kann noch keine SOI-Fertigung vorweisen.

Noch vor der Telefonkonferenz hatte AMD jedoch heimlich, still und leise seine Roadmap aktualisiert. Dort ist der Barton jetzt mit 512 KByte L2-Cache angegeben, derselben Größe, die auch Intels Pentium 4 vorzuweisen hat. Sollte AMD seine Roadmap für 2002 einhalten, stehen also mit Thoroughbred, Barton und Clawhammer gleich drei neue Cores in sechs Monaten auf dem Plan. In den vergangenen sechs Monaten stellte das Unternehmen nur ein Die in großen Stückzahlen her, und zwar den "Palomino"-Kern des Athlon XP und Duron.

AMD Deutschland widersprach den Ausführungen von Jerry Sanders auf Anfrage von tecCHANNEL nicht, wollte sie aber auch nicht weiter kommentieren. (nie)