AMD enthüllt erstmals den Quad-Core-Opteron

Der Prozessorhersteller Advanced Micro Devices hat gestern erstmals seinen unter dem Codenamen "Barcelona" entwickelten Server-Prozessor mit vier Kernen auf einem Stück Silizium in Aktion gezeigt.

Der künftig "Opteron 8000" betitelte Chip soll ab dem zweiten Quartal 2007 verkauft werden. Zielgruppe sind leistungshungrige Workstation- und Server-Nutzer. Diesen verspricht der Hersteller gegenüber dem aktuellen Doppelkern-Opteron "Rev F" bei Datenbankanwendungen bis zu 70 Prozent und bei Fließkommaberechnungen bis zu 40 Prozent Leistungsgewinn.

Der größere Wettbewerber Intel hatte bereits Mitte November seine ersten Quad-Core-Prozessoren vorgestellt. Beim "Xeon 5300" handelt es sich aus Sicht von AMD allerdings um eine "Mogelpackung", weil dabei nur zwei "Woodcrest"-Dual-Core-Chips in ein gemeinsames Package gesteckt worden seien. Ob der Barcelona dem mit seinem Design überlegen ist, müssen Benchmarks beweisen.

Zumindest erreicht AMD mit dem Opteron 8000 einen wichtigen Meilenstein, den Intel längst absolviert hat - die Umstellung auf 65-Nanometer-Fertigungsverfahren nämlich. Das ermögliche beim Barcelona eine bessere Energieeffizienz und eine Extraschicht Shared Cache, erklärte John Fruehe, Worldwide Market Development Manager für Server- und Workstation-Produkte.

"Wenn man mehr Kerne hinzufügt, geht es weniger um die reine Kraft als vielmehr um die Effizienz dessen, wie viele Dinge man gleichzeitig tun kann und wie effizient man diese anordnen kann", erläuterte der AMD-Mann. "Aus Kundensicht wird den größte Bang for the Buck bekommen, wer Applikationen wie große Datenbanken betreibt. Je mehr threaded eine Anwendung ist, desto größer sind die Vorteile."

Gutes Multithreading bescheinigt Fruehe außerdem CRM, ERP, E-Commerce und Virtualisierung. AMD wird das Barcelona-Design zunächst mit Vier- und Zwei-Sockel-Boards (für dann 16 beziehungsweise acht Prozessorkerne) einführen, erst später im Verlauf des kommenden Jahres sollen auch Single-Socket-Boards folgen. Diese sind allerdings eher für Entwicklungszwecke oder eventuell auch Web-Farmen gedacht. AMD erwartet, dass Hersteller wie Dell, HP, IBM und Sun die neuen Designs übernehmen werden. Offizielle Ankündigungen dazu stehen allerdings noch aus. (Thomas Cloer/hal)

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