Neue Prozessor-Generationen für PCs, Server und Netbooks

AMD enthüllt CPUs Bulldozer und Bobcat

AMD gibt die Details zu seiner nächsten Prozessor-Generation "Bulldozer" für PCs und Server sowie "Bobcat" für Netbooks bekannt. Die neuen CPUs erhalten eine laut AMD völlig neue Architektur. Anfang 2011 gibt es die ersten Modelle.

AMD bringt mit Bulldozer den Nachfolger der 2007 eingeführten K10-Architektur der aktuellen Opteron- und Phenom-Prozessoren. Im Prinzip stellt Bulldozer den ersten neuen Architekturansatz seit den 2003 eingeführten K8-CPUs Opteron 200/800 und Athlon 64.

Bei der Bulldozer-Architektur verfolgt AMD einen neuen Ansatz, der sich von "klassischer" Multi-Cores, wo jeder Kern seine eigenen Funktionseinheiten besitzt, unterscheidet. Gleichzeitig wird nicht Intels Hyper-Threading-Verfahren verfolgt, wo zwei virtuelle Kerne in einem Core alle Funktionseinheiten besser auslasten sollen.

Während somit bei Hyper-Threading zwei Threads in einen Core "gezwungen" werden (SMT), nutzt AMD bei Bulldozer CMP. Hier gibt es einen dedizierten Core für beide Threads - allerdings nur für die Integer-Threads. AMD integriert somit in einem Bulldozer-Kern zwei Integer-Cores. So werden die Fetch- und Decoder-Unit von beiden Integer-Cores gemeinsam genutzt. Jeder Integer-Core besitzt aber dann einen eigenen Scheduler sowie L1-Daten-Cache. Jeder Integer-Core besitzt vier parallele Rechen-Pipelines.

Floating-Point-Operationen landen nach dem gemeinsam genutzten Fetch- und Dekoder-Stufe im FP-Scheduler. Die Floating-Point-Einheiten sind im Gegensatz zu Integer nicht in zwei "Teilkerne" aufgespalten. Alle Rechen-Units nutzen dann gemeinsam den nachgeschalteten L2-Cache.

Mehr als 80 Prozent aller Applikationen nutzen laut AMD Integer-Befehle. Durch das Bulldozer-Design wird AMD zufolge auch weniger Energie benötigt, weil es weniger "brachliegende Units" gibt, wie bei einem richtigen Dual-Core-Design. Floating Point werde nur zu 20 Prozent aller Rechenoperationen genutzt.