AMD Duron: Schleichende Markteinführung

Während der europäischen Vorstellung des neuen Athlon (Thunderbird) hat AMD in Dresden auch erstmals Preise für den Lowcost-Prozessor Duron genannt. Technische Daten hält AMD noch zurück, das Unternehmen will aber noch im Juni die Daten und auch PC-Hersteller nennen, die den Duron verbauen.

Nannte ein IBM-Mitarbeiter Intels stückweise "Einführung" des Itanium im letzten Sommer den "längsten Striptease der Geschichte", so darf AMD jetzt den schleierhaftesten für sich verbuchen.

Fest steht nach den offiziellen Angaben nur, dass es sich beim Duron (früherer Codename: Spitfire) um AMDs neuen Lowcost-Prozessor handelt, dass er in den Socket A des Thunderbird passt und was er PC-Hersteller in 1000er-Stückzahlen kosten wird. Für 600 MHz sind 112 Dollar zu bezahlen, 650 MHz kosten 154 Dollar und 700 MHz 192 Dollar. Er kostet damit bei 600 MHz nach Intels jüngsten Preissenkungen genau so viel wie der Celeron, der derzeit nicht schneller zu haben ist.

AMDs im Dresdener Werk Fab 30 geäußertes Versprechen "shipping today" für den Duron bezieht sich jedoch nur auf die Auslieferung an PC-Hersteller. Diese wollen laut AMD noch im Juni Systeme mit dem neuen Chip vorstellen. Den Duron gibt es nur für den Socket A, in den auch der von tecChannel.de bereits getestete neue Athlon passt.

Diesen Athlon mit On-Die-Cache wollen nach AMDs Angaben Compaq, Fujitsu/Siemens, Gateway, HP und IBM in ihren Rechnern anbieten. Es ist demnach davon auszugehen, dass diese Hersteller auch Duron-Systeme verkaufen werden.

Nach den jüngsten tecChannel.de vorliegenden Informationen wird der Duron über je 64 KByte L1-Cache für Instruktionen und Daten verfügen und nur 64 KByte L2-Cache besitzen. Dieser kleine Cache soll ähnlich dem Cyrix III von Via als exklusiver "victim cache" ausgeführt sein und so trotz geringer Größe ordentliche Leistung bringen. (nie)