Profitabilität erst für drittes Quartal 2008 geplant

AMD: Aktie auf Talfahrt

Der Chiphersteller AMD rechnet damit, in der zweiten Jahreshälfte 2008 wieder profitabel zu arbeiten. Dies hat das Unternehmen gestern, Donnerstag, im Rahmen einer Analystenkonferenz bekannt gegeben.

Auf operativer Basis werde AMD demnach im dritten Quartal 2008 wieder schwarze Zahlen schreiben, berichtet das Wall Street Journal. Ein Nettogewinn werde noch länger auf sich warten lassen, da sich unter anderem Abschreibungen im Zusammenhang mit der 2006 abgeschlossenen ATI-Übernahme belastend auf das Ergebnis auswirken. Die Aktie des Unternehmens fiel aufgrund der Prognosen auf ihren tiefsten Wert seit 2003.

AMD will im kommenden Jahr weiterhin Kosten reduzieren, die Fehler der vergangenen Quartale sollen nicht wiederholt werden. Zugleich plant das Unternehmen, den Absatz von Chips für Produkte außerhalb des Computersektors - etwa für Mobiltelefone - voranzutreiben. AMD-CEO Hector Ruiz blickt zuversichtlich ins kommende Jahr, Analysten zeigten sich trotzdem kritisch. Diese hatten im Vorfeld der Konferenz damit gerechnet, dass AMD sowohl den Verkauf einiger Fabriken als auch Auslagerungen von Chipproduktionen bekannt geben werde. Beide Maßnahmen sollen zu weiteren Kosteneinsparungen führen. Ruiz will jedoch den Abschluss aller Planungen abwarten, bevor er Details bekannt gibt.

Kurz nach der Analystenkonferenz erreichte der Aktienkurs von AMD einen langjährigen Tiefstand. Die Aktie schloss mit einem Minus von 1,45 Prozent bei 8,84 Dollar, ähnlich tief lag der Kurs zuletzt 2003. Erst Anfang 2006 hatte die Aktie ihren höchsten Wert mit 42 Dollar erreicht, seitdem gab der Kurs stetig nach. JoAnne Feeney, Analystin bei FTN Midwest Securities, führt den jüngsten Kursrückgang auf die mögliche Enttäuschung der Aktionäre über fehlende Details zu Auslagerungsplänen zurück. Die Überarbeitung des Barcelona-Chips sowie die Möglichkeit, PC-Herstellern Chipkombinationen mit ATI-Produkten anzubieten, sollten das Unternehmen aber wieder auf einen erfolgreichen Weg führen, wird Feeney im Wall Street Journal zitiert.