Amazon gegen Amazee

Amazon verklagt Schweizer Unternehmen wegen Verwechslungsgefahr

Die Online-Shop-Plattform Amazon klagt in den USA gegen das Schweizer Unternhemen Amazee. Grund ist der ähnliche Name, der nach Aussage von Amazon bei den Kunden schnell zur Verwechslung führen kann.

Amazee wiederum kann das nicht nachvollziehen, zumal sich die Online-Plattform in einem anderen Geschäftsfeld bewegt und eine Expansion in den e-Commerce-Bereich absolut nicht geplant sei, wie das Schweizer Unternehmen in einer Aussendung betont. Amazee biete ein Online-Portal für internationale gesellschaftliche Zusammenarbeit, heißt es in der Pressemitteilung.

Verwechslungsgefahr besteht laut Amazee schon allein aufgrund des Bekanntheitsgrades von Amazon nicht. Hinzu komme, dass der Namensursprung ein anderer und auch die Aussprache unterschiedlich sei. Amazee versteht sich als Abwandlung des englischen Wortes "amazing", Amazon hingegen bezieht sich auf den südamerikanischen Fluss. "Eigentlich sollten wir es als Kompliment auffassen, dass Amazon unsere kleine Firma für gefährlich genug erachtet, um in den USA gegen die Eintragung unserer Marke vorzugehen und zusätzlich die Löschung der Schweizer Marke zu fordern", sagt Gregory Gerhardt, CEO von Amazee. Tatsächlich sei es jedoch ärgerlich, dass Amazon mit diesem Verfahren die beschränkten Ressourcen des Schweizer Unternehmens binde.

"Gregory Gerhardt hat persönlich mit der Markenchefin von Amazon Kontakt aufgenommen, um über das Angebot einer Einschränkung des Waren- und Dienstleistungsverzeichnisses und einem sogenannten 'agreement of coexistence' eine Markenklage abzuwenden", erläutert Dania Gerhardt, Head Finance & Operations bei Amazee, auf Nachfrage von pressetext. Amazon sei auf das
Angebot nicht eingegangen. "Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir die Marke behalten dürfen", so Gerhardt weiter. Ausschlaggebend sei, ob die Richter eine Verwechslungsgefahr bejahen.

Weil sich das in Zürich beheimatete Start-up-Unternehmen nicht einfach mit der Klage abfinden will, hat Amazee für den weiteren Prozessverlauf ein eigenes Online-Projekt auf die Beine gestellt. Interessierte, die dem Projekt beitreten, können sich dort zu Wort melden bzw. darüber abstimmen, inwiefern eine Verwechslungsgefahr zwischen den beiden Unternehmen besteht.

Amazee versteht sich selbst als Aktionsnetzwerk. Die Plattform ermöglicht es Personen und Organisationen, Ideen und Projektvorhaben zu initiieren, diese zu bewerben und Gleichgesinnte zu finden. Auch finanzielle Unterstützung sollen sich Mitglieder auf Amazee sichern können. Als Beispiele für derlei Projekte nennt das Unternehmen aktuell den Aufbau eines Internet-Ausbildungszentrums in Sri Lanka sowie die Planung von Internet-Unternehmertreffen in Zürich. Amazee wird in der Schweiz von der Innovationsstelle KTI/CTI des Bundes und dem Technopark Zürich unterstützt. (pte/hal)