CloudTrail, WorkSpace, Kinesis

Amazon offeriert neue Unternehmens-IT aus der Cloud

Kinesis - Echtzeitverarbeitung von Datenströmen

Die Konsole führt den Anwender durch den Service. Hier kann er etwa Namen des Streams und die Anzahl der Shards eingeben.
Die Konsole führt den Anwender durch den Service. Hier kann er etwa Namen des Streams und die Anzahl der Shards eingeben.
Foto: AWS

Das dritte, neue Unternehmens-Produkt von Amazon ist "Kinesis". Dahinter verbirgt sich ein Angebot zum Kapseln und Streamen von Daten, natürlich aus der Cloud. Amazon selbst verspricht von einem verwalteten Dienst zur Echtzeitverarbeitung großer Datenströmen. Kinesis könne beliebig große Datenströme aus einer Vielzahl von Quellen verarbeiten und dabei nach Bedarf hoch- und runterskalieren. Anwendungsfälle seien unter anderem die Analyse von Finanzdaten, von Posts in sozialen Medien und die Verarbeitung von Sensor- und Maschinendaten.

In der Praxis soll sich das Ganze einfach einrichten lassen. Per Mausklick in der AWS-Management-Konsole lassen sich einer Anwendung beliebig viele Streams etwa zum Erfassen und Speichern zuweisen. Dabei gibt es keine Kapazitäts- oder Datenraten-Begrenzung. Aus Hochverfügbarkeitsgründen werden eingehende Daten weltweit auf AWS-Data-Center verteilt.

Die Kapazität wird in Shards angegeben, wobei jeder Shard bis zu 1000 Schreib-Transaktionen pro Sekunde und bis zu 20 Lesetransaktionen pro Sekunde umfasst. Die Kosten richten sich nach der Anzahl der Shards. Sie belaufen sich 2,8 US-Cent für eine Million Schreibtransaktionen und 1,5 US-Cent für jede Shard-Stunde.

Interessant an Kinesis ist, dass es den aktuellen Verfahren zur Big-Data-Verarbeitung eine neue Möglichkeit hinzufügt. Üblicherweise werden die Aufgaben Batch-orientiert verarbeitet - das ist etwa Hadoop der Fall -, oder es werden traditionelle Datenbank-Techniken wie etwa beim Data-Warehousing verwendet. Beide Alternativen haben ihre Grenzen, wenn es darum geht, Applikationen zu unterstützen, die Streaming-Daten in Echtzeit verarbeiten sollen. Unternehmen mit solchen Anforderungen haben bislang in der Regel eigene Applikationen auf Basis von Open-Source-Produkten entwickelt. Ihnen bietet Amazon Kinesis künftig eine Alternative aus der Wolke.