60 Euro Tablet

Amazon Fire (2015) im Test

Günstiger geht's nicht: Das Amazon Fire kostet nur 60 Euro - kann bei diesem Preis ein ordentliches Tablet rauskommen? Der Test gibt die Antwort.

Der Preis für das Fire ist so niedrig, dass Amazon die Tablets sogar im Sechserpack für 300 Euro anbietet: Sie bezahlen fünf Fires und bekommen eines umsonst. Bei diesem Preis ist klar, dass das Amazon-Tablet vor allem als digitaler Einkaufswagen für den Online-Händler dienen soll: Das Fire zeigt zum Beispiel Werbeeinblendungen auf dem Sperrbildschirm - ein werbefreies Modell kostet 75 Euro. Auf jeder-Menüseite kommen Sie mit einem Klick auf die lokalen Inhalte, doch gleich daneben ist ein Symbol platziert, das Sie auf die Amazon-Webseite führt.

TEST-FAZIT: Amazon Fire (2015)

Sehr günstiges Tablet im Test: Amazon Fire für 60 Euro
Sehr günstiges Tablet im Test: Amazon Fire für 60 Euro
Foto: Amazon

Spaß macht das Amazon Fire nicht, aber es erledigt Alltags-Aufgaben ohne Murren und lässt sich meist störungsfrei bedienen. Seine Existenzberechtigung findet es als extrem günstiges Basis-Tablet zum Surfen oder um Apps auszuprobieren - oder für die Kinder, wenn Papa und Mama ihr iPad nicht in Gefahr bringen wollen.

+ sehr günstiger Preis

- langsames WLAN

- geringe Auflösung

Sparflamme: Das Fire hat nicht viel zu bieten

Beim Fire spart Amazon an der Ausstattung soweit es geht: Das Tablet steckt in einem schmucklosen mattschwarzen Plastikgehäuse, dessen rückseitige Abdeckung Sie abnehmen können. Aber es ist recht stabil verarbeitet - nur, wenn Sie ganz fest zulangen, knarzt das Gehäuse ein wenig. Eine Augenweide ist es nicht und mit über 10 Millimeter Bauhöhe auch nicht besonders schlank.

Der interne Speicher ist mit 8 GB sehr knapp bemessen. Ab Werk sind nur noch knapp 5 GB frei - eine Micro-SD-Karte sollten Sie also unbedingt zusätzlich kaufen. Das Fire verträgt Karten bis zu 128 GB. Der Karteneinschub auf der rechten Seite ist mit einer Gummiabdeckung geschützt.

Müdes WLAN, langsamer Prozessor

Auch das WLAN arbeitet nach dem Motto "Es geht gerade noch": Weil es über 11n und nur mit einer Antenne funkt, überträgt es sehr langsam - im Test schafft es unter optimalen Bedingungen knapp 40 Mbit/s: Bei größerer Entfernung zum Router und zusätzlichen Störsignalen kann das WLAN-Tempo fürs Video-Streaming schon knapp werden. Wenn Sie nur surfen, merken Sie davon nur wenig: Webseiten brauchen zwar etwas länger zum Laden, aber lassen sich ohne Ruckeln verschieben oder vergrößern. Auch dass Apps nach einem Fingertipp nicht sofort starten, sondern sich teilweise ein paar Sekunden Zeit lassen, kann man tolerieren.

In den Tempo-Tests zeigt sich aber deutlich, dass der Mediatek-Prozessor MT8127 (1,3 GHz, Quad-Core) im Fire sehr gemächlich arbeitet. In den meisten Browser-Benchmarks liegt das Fire weit hinter der teureren Konkurrenz. Auch an grafisch etwas anspruchsvollere Spiele dürfen Sie beim Fire nicht einmal denken.

Amazon installiert nicht sehr viele Apps ab Werk: Aber der eigene App-Shop ist inzwischen einigermaßen gut gefüllt, sodass Sie viele beliebte Apps direkt von dort beziehen können. Die Fehlenden lassen sich meist als APK installieren. Mit Fire OS 5 hat Amazon die Benutzeroberfläche übersichtlicher gestaltet - das Amazon-Betriebssystem ist nun Android oder iOS ähnlicher als in der alten Karussell-Ansicht: Sie blättern durch thematisch geordnete Home-Screens: Auf der Startseite sehen Sie alle installieren Apps, die Seite "Aktuell" zeigt die zuletzt geöffneten Inhalte, außerdem gibt es Übersichtsseiten für Bücher, Videos, Spiele, Apps, Musik und Hörbücher.

Wie bei Android 5 können Sie mehrere Benutzer-Profile einrichten. Außerdem lässt sich über die App Free Time das Tablet für Kinder einrichten: Dort sperren Sie Apps und legen Zeitkontingente für die Nutzung fest. Soziale Medien und der Zugang zum App-Shop sind gesperrt, standortbasierte Dienste abgeschaltet.

Die Funktion Blue Shade reduziert den Blauanteil auf dem Bildschirm: Die gefilterte Darstellung soll angenehmer sein, wenn Sie nachts und bei geringem Umgebungslicht auf das Display schauen. Helligkeit und Farbton lassen sich in der App noch weiter verändern.