Alternative zu FTP

Einbahnstraße für Datentaxis

Wesentlich einschränkender ist die fehlende Möglichkeit, eine Datei vom Browser aus zum Server zu übertragen. Das Problem ist sicherlich nicht neu, die Standardlösung bisher war der Datentransfer via File Transfer Protocol (FTP). Ob dies mit einer FTP-Clientsoftware, die vom Anwender bedient werden mußte, oder mit einem Browser-Plugin für diese Aufgabe geschah, ist dabei irrelevant. Dieser Ansatz ist aber aus diversen Gründen auf lange Sicht unbrauchbar:

Zielsetzung bei Intranet-Lösungen ist es in der Regel, den Web-Browser als das einzige Front-end auf dem Rechner des Anwenders zu verwenden.

Der Benutzerzugang über FTP ist schwierig zu administrieren. Dabei ist es gerade das Ziel, den Anwender von den Komplexitäten des Web-Servers zu befreien, auch um zu verhindern, daß versehentlich destruktive Manipulationen vorgenommen werden. Der typische "WWW-Gelegenheitssurfer" sieht sich mit einer FTP-Software völlig überfordert.

Dieses Problems hat sich die Internet Engineering Taskforce (IETF, http://www.ietf.org) schon vor einiger Zeit angenommen. Die IETF ist ein loser Zusammenschluß von Mitgliedern der Internet-Industrie, die sich aus diversen Unternehmen und unabhängigen Teilnehmern rekrutieren. Schon im November 1995 hat eine Arbeitsgruppe des IETF unter Larry Masinter (http://www.parc.xerox.com/istl/members/masinter/), die bei der Xerox Corporation angestellt sind, einen Entwurf für eine Erweiterung von HTML und HTTP vorgestellt. Er wurde unter der Bezeichnung RFC 1867 (http://info.internet.isi.edu/in-notes/rfc/files/rfc1867.txt und http://www.faqs.org/rfcs/rfc1867.html) veröffentlicht.

"RFC" steht dabei für einen Schritt des üblichen IETF-Publikationsmechanismus, nämlich für "Request For Comments".

Daß der RFC 1867 immer noch mit dem Status "Experimental" gekennzeichnet ist, kann vielleicht als Indiz dafür gewertet werden, daß dieser Konsolidierungsmechanismus nicht immer konsequent greift, ändert aber nichts an der Substanz des Entwurfs, der sehr weit ins Detail geht. Dabei werden mit tiefschürfenden Begründungen, Analysen und Kompatibilitätsbetrachtungen sowohl HTML-Mechanismen für die entsprechenden Browsererweiterungen diskutiert, als auch die HTTP-Protokollerweiterungen, die von den Servern berücksichtigt werden müssen.