Alltagsgegenstände immer intelligenter

Unter dem Begriff Pervasive Computing versteht man die „Migration“ von Mikrochips in Alltagsgegenstände. Man könnte von einer gleichermaßen allgegenwärtigen wie unsichtbaren ITK sprechen. Experten von VDI/VDE, Fraunhofer SIT und Sun Microsystems haben eine Studie zu Entwicklungen und Trends im Pervasive Computing verfasst.

Nach wie vor erfindet sich die Informations- und Kommunikationstechnik ständig neu. War in den 90er Jahren der PC für jedermann das Entwicklungs- und Nutzungsziel, fokussiert sich im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends alles auf mobile Endgeräte. Diese ermöglichen an jedem Ort und jederzeit Zugang zu den Daten- und Kommunikationsnetzen.

Für die Zukunft erwarten IT-Experten, dass die Informations- und Kommunikationstechnik gleichermaßen allgegenwärtig und unsichtbar wird: Im Pervasive Computing werden Mikrocomputer in Alltagsgegenstände integriert und machen diese zu intelligenten Gegenständen. Sie erbringen für ihre Benutzer zahlreiche Dienste: Das Fahrerassistenzsystem im Auto drosselt bei Glatteis das Tempo und warnt die nachfolgenden Autos, das Fenster im intelligenten Haus schließt sich bei einer Sturmwarnung eigenständig, in der U-Bahn wird der Fahrgast an Hand seiner Monatskarte automatisch erkannt und der Fahrpreis wird von seinem Bankkonto abgebucht.

Wie realistisch sind solche Visionen? Welche Auswirkungen hat das Pervasive Computing auf Gesellschaft und Wirtschaft? Wie ist es um die Sicherheit dieser Dienste bestellt, die vom Nutzer kaum noch wahrgenommen werden können?

Die Studie "Pervasive Computing: Entwicklungen und Auswirkungen" gibt anhand einer internationalen Expertenbefragung einen Überblick zu den technologischen Trends und möglichen Anwendungsfeldern des Pervasive Computing. Sie wirft einen Blick auf die sozioökonomischen Treiber und Auswirkungen dieser Technologievision. Vor diesem Hintergrund diskutiert die Studie auch Sicherheitsszenarien und skizziert Anforderungen für die Sicherheit und den Datenschutz im Pervasive Computing.

Die Studie wurde im Auftrag des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erstellt. Mitgewirkt haben die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT und die SUN Microsystems GmbH. Sie beruht auf einer internationalen Expertenbefragung, aus der Trends, Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten abgeleitet wurden.

Am 10. Oktober 2006 wird die Studie erstmalig in Berlin im Rahmen der Präsentation "Vision und Wirklichkeit des Pervasive Computing" vorgestellt. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Das BSI im Gespräch". Interessierte können sich anmelden, eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. (Detlef Scholz).