Software-Testing und Anwendungsentwicklung

Albtraum Outsourcing

Sechs von zehn IT-Führungskräften bezeichnen Outsourcing-Projekte als "totalen Fehler". Das ergab eine Studie von Vanson Bourne im Auftrag von Micro Focus.

Man muss nicht alles selbst erledigen: 49 Prozent der Unternehmen lagern Anwendungsentwicklung aus, 47 Prozent auch Software-Testing. Doch ihre Erwartungen erfüllen sich nicht. Das geht aus der Studie "The problems of outsourcing application development and testing" hervor, die der Software-Anbieter Micro Focus beim Marktforscher Vanson Bourne in Auftrag gegeben hat. Vanson Bourne hat 590 IT-Entscheider aus neun Ländern befragt, darunter Industrienationen wie Deutschland und die USA, aber auch China und Brasilien.

Wenn es um Änderungen während des laufenden Projektes geht, zeigen CIOs Misstrauen. Insgesamt 47 Prozent glauben, dass der Provider solche Änderungen zumindest gelegentlich initiiert, um mehr Geld rauszuschlagen.
Wenn es um Änderungen während des laufenden Projektes geht, zeigen CIOs Misstrauen. Insgesamt 47 Prozent glauben, dass der Provider solche Änderungen zumindest gelegentlich initiiert, um mehr Geld rauszuschlagen.
Foto: Vanson Bourne (im Auftrag von Micro Focus)

Demnach versprechen sich die CIOs vor allem, der Dienstleister führe diese Aufgaben schneller (56 Prozent der Nennungen) und kostengünstiger (50 Prozent) durch. 51 Prozent hoffen auch, von den Skills des Providers zu profitieren.

Doch diese Erwartungen laufen nicht selten ins Leere. Rund drei von zehn Projekten (31 Prozent) verzögern sich und verfehlen die gewünschten Service-Levels. Fast jedes Vierte (23 Prozent) setzt seine Ziele nicht um.

Drastischer sind die Ausdrücke, die 57 Prozent der Befragten für das Outsourcing von Anwendungsentwicklung und Software-Testing finden. Da ist von "Albtraum" und "totalem Fehler" die Rede. Die Projekte seien "verwirrend" und "unüberschaubar".

Das liegt nach Ansicht der Befragten zunächst nicht nur am Provider. Hauptgrund für das Scheitern ist ein anderer: Während das Projekt bereits läuft, ergeben sich immer wieder Änderungen. Das erklären 55 Prozent der Befragten. An zweiter Stelle der Ursachenforschung stehen aber schon die Dienstleister. Ihnen fehlt die Fähigkeit, die Projektanforderungen richtig zu deuten und zu managen, gaben 47 Prozent der CIOs zu Protokoll.