Ältere haben Distanz zu Web 2.0

Die 50- bis 69-Jährigen in Deutschland haben laut der Studie einen sachlicheren Zugang zu Web-2.0-Angeboten als jüngere Zielgruppen. Ältere Websurfer suchen für sich in der Regel zielgerichtet Informationen und Unterhaltung, sie beurteilen die inhaltlichen Angebote sehr kritisch.

Die Gründe dafür seien das fehlende Vertrauen in den so genannten User Generated Content und ein stark am klassischen Medienkonsum ausgerichtetes Surfverhalten, so Licennium. Eine über die reine Informationssuche hinausgehende Webnutzung komme für die Generation 50+ ebenso wenig in Frage wie ein zu langer Fernsehkonsum. Auch die Registrierungspflicht vieler Web-2.0-Angebote schrecke die älteren Internetsurfer ab.

Die abwartende Skepsis zeige sich bislang auch bei der Akzeptanz von Online-Communities, die für die Zielgruppe der über 50-Jährigen entwickelt wurden. Ältere Webnutzer tauschen sich mit anderen Menschen über das Netz nur dann aus, wenn ihrer Kommunikation ein klar umgrenztes, gemeinsames Thema aus ihrem Lebensbereich zu Grunde liegt. Ein „zielloses Geplauder“ komme für sie nicht in Betracht, heißt es weiter.

„Ältere Menschen sind kritische Internetuser. Wenn ein Webangebot für sie keinen direkten, erkennbaren Nutzen aufweist, dann wird es nicht wieder aufgesucht. Der gelungene Aufbau einer Community beginnt bereits beim zielgruppengerechten Namen der Internetseite und führt weiter über die dort bereitgestellten Informationen“, sagt Agenturchef Florian Wagner.

Das Studiendesign umfasst vier Fokusgruppen in Köln und Mannheim mit jeweils zwei Fokusgruppen der 50- bis 59-Jährigen und von 60 bis 69 Jahren. Zur Beurteilung der Web-2.0-Applikationen wurden den Testpersonen vorab zehn unterschiedliche Seiten wie Sevenload, Flickr, Wikipedia oder Qype vorgelegt.

Eine Zusammenfassung der in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut result durchgeführten Studie steht als PDF zum Download bereit. (dsc)