Abzählen reicht nicht

Kontrolle der Web-Seiten

Web-Switches sollten möglichst viele Protokolle verstehen. Das betrifft sowohl TCP- als auch UDP-gestützte Techniken. Das Einsatzfeld einer Lösung, die nur mit E-Mail- und HTTP-Verkehr und nicht mit FTP-Paketen umgehen kann, ist sehr klein. Dies zwingt den Anwender zum Kauf kostspieliger Ergänzungen, die unter Umständen nicht mit den vorhandenen Lastverteilern kooperieren. Wichtig ist, dass Load-Balancer sowohl die aktive als auch die passive Variante von FTP beherrschen und den durchgehenden Verkehr möglichst wenig verzögern.

Die Bewertung der Leistung eines Load-Balancers erfolgt nach mehreren Maßstäben. Sie berücksichtigt die Zahl der beförderten Pakete pro Sekunde, die Zahl der gemanagten Verbindungen und die Größe der zu verwaltenden Serverfarmen. Ausschlaggebend für die Performance ist nicht nur ein schneller Prozessor. Auch die Art der Verarbeitung spielt eine bedeutende Rolle. "Triangulations-Mechanismen" beruhen auf der Erkenntnis, dass der Flaschenhals einer Serverfarm in aller Regel beim Zugriff auf eine Website auftritt und nicht beim Verschicken der bestellten HTTP-Dokumente und Dateien. Bei einer Triangulation fließen alle eingehenden Daten über den Web-Switch, um diesen Engpass auszugleichen, während die ausgehenden Daten um den Lastverteiler herumgeleitet werden. Dessen Kapazitäten bleiben damit frei für die dringlichste Aufgabe: den eingehenden Verkehr möglichst effektiv zu verteilen.

Load-Balancer sollten Fehler auf den von ihnen betreuten Web-Seiten erkennen. Ob und wie sie auf Unregelmäßigkeiten im Betrieb reagieren, entscheidet darüber, ob die Besucher die vollständigen Seiten, nur einige Auszüge oder lediglich eine Fehlermeldung erhalten. Ein regelmäßiges und automatisches Monitoring sämtlicher Server erkennt Ausfälle rechtzeitig. Fällt ein Gerät aus, funktioniert die Site weiter, wenn der Administrator im Rechnerverband Backup-Server bestimmt hat, die dessen Daten ein zweites Mal vorhalten. Web-Switches müssen Backup-Server erkennen und Anfragen nur dann an sie weiterleiten, wenn das zur Aufrechterhaltung der Datenkonsistenz erforderlich ist oder wenn der primäre Server ausfällt. Zusätzlich sollte der Load-Balancer die Server gegen Hackerattacken schützen, auch wenn das Netz gleichzeitig durch Firewalls bewacht wird.

Zu einer sicheren Gesamtlösung gehört auch, dass redundante Konfigurationen von Web-Switches möglich sind. Das bedeutet, dass mehrere Geräte parallel zueinander einsetzbar sind. Am besten beobachten redundante Load-Balancer gegenseitig ihren Status. Die einfachste Möglichkeit dafür ist ein serielles Kabel, das die Einheiten miteinander verbindet. Allerdings können Kabel reißen oder knicken und Stecker sich aus ihren Buchsen lösen - gerade in vernetzten Umgebungen ein bekanntes und ärgerliches Problem. Auf diese Weise kann ein Web-Switch Fehler des anderen registrieren. Störungen am Switch- oder Hub-Port des redundanten Load-Balancers bleiben so jedoch unbemerkt.