Ab Januar booten Macs nur noch Mac-OS X

In der Keynote, die Steve Jobs zur Eröffnung der Pariser "MacWorld" hielt, standen vor allem Jaguar sowie die Anwendungen iChat, iCal und iSync im Vordergrund. Ab Januar sollen zudem neu ausgelieferte Macs nicht mehr in Mac-OS 9 booten können.

In seiner Vorstellung, die inhaltlich stark der Keynote von New York ähnelte, ging der Apple-Chef erstmals auch auf neue Lokalisierungen für Jaguar ein. So sollen die praktischen Services von Sherlock 3 auch europäischen Anwendern zur Verfügung stehen. Passend zur Veranstaltung in Paris können unsere Nachbarn deshalb bereits per Sherlock auf Ebay zugreifen und sich über Börsengeschäfte informieren.

In seinem 90 Minuten langen Vortrag unterstrich Jobs nach der Präsentation von iChat, iCal und iSync noch einmal die erfolgreiche Umsetzung seiner Digital-Hub-Programme: "Es gibt nichts Vergleichbares für den PC".

Gute Nachrichten für Freunde elektronischer Kalender: Das in New York erstmals vorgestellte Programm iCal ist ab sofort erhältlich. Zwar ist der Kalender kostenlos, er setzt aber Mac-OS X 10.2 voraus. Der Download hat eine Größe von 6,2 MByte.

Auch das Programm iSync steht kurz vor der Vollendung. Es ermöglicht den automatischen Abgleich zwischen Mac und externen Geräten wie Handy oder iPod. Bis Ende des Monats soll eine Beta-Version verfügbar sein.

Quicktime 6 verbucht Apple als Erfolg. Insgesamt 20 Millionen Anwender haben die Multimedia-Software in den sechs Wochen seit deren Erscheinen von Apples Servern geladen.

Um ein externes Gerät, etwa einen Netzwerkdrucker automatisch zu erkennen, setzt Apple auf die Technologie Rendezvous. Wie heute stolz verkündet wurde, werden Firmen wie Philips, Canon, Xerox, Sybase und World Book auf die Netzwerktechnologie setzen. Auch ein Vertreter von Philips kam zu Wort. Wie Gerard Kleisterlee, CEO von Royal Philips Electronics erklärte, eignet sich die Technologie auch für Heimanwender. So soll es etwa möglich sein, "Musik in iTunes auf dem Mac über die Philips-Stereoanlage im Wohnzimmer abspielen zu lassen oder Fotos in iPhoto als Diashow auf dem Philips-Flachbildschirm-TV anzuschauen".

Wenig Begeisterung bei Mac-OS-X-Verächtern wird aber eine weitere Ankündigung auslösen: Ab Januar sollen neu ausgelieferte Macs nicht mehr in Mac-OS 9 booten können. Laut Jobs steht für Mac-OS 9 die Classic-Umgebung zur Verfügung: "Ab sofort ist es für Apple und unsere Third-Party-Entwickler an der Zeit, unsere Ressourcen ausschließlich auf Mac-OS X zu konzentrieren und diese nicht auf zwei unterschiedliche Betriebssysteme zu verteilen." Zumindest die Sicherheit des Mac wird dadurch wohl stark verbessert. Schließlich ist es bisher immer noch möglich, einen Rechner mit Mac-OS 9 zu booten und an alle unter Mac-OS X geschützten Dateien heranzukommen. Kann man nicht in Mac-OS 9 booten, ist dies nicht mehr möglich. (Macwelt/fkh)