802.11 Standard für drahtlose Netze - Zukünftige Entwicklungen

802.11n - n wie noch schneller

In der Arbeitsgruppe "n" geht es um höhere Bandbreiten. Waren ursprünglich Bandbreiten um die 300 Mbit/s angepeilt, so haben sich die Pläne im Laufe der Diskussionen in etwa verdoppelt. Man spricht von 540 bis 600 Mbit/s bei einer Übertragung im 2.4-GHz-Bereich. Dabei basieren die derzeit vorliegenden Entwürfe auf der Kombination von mehreren Sender-/Empfängerzügen (Multiple Input - Multiple Output - MIMO).

Mittlerweile haben sich vor dem Hintergrund bereits existierender proprietärer Entwicklungen zwei Herstellergruppen formiert, die um den Standard konkurrieren.

Dies ist zum einen die WWiSE (WorldWide Spectrum Efficiency) um Texas Instruments, Broadcom und Conexant. Sie hat einen Vorschlag eingebracht, der je nach lokaler Spektrumsregulierung mit 20 oder 40 MHz breiten Funkkanälen und zwei bis vier Sender-/Empfängerzügen arbeitet. WWiSE soll in der höchsten Ausbaustufe bis zu 540 Mbit/s brutto erreichen, was mit einem verbesserten MAC-Protokoll auf rund 380 Mbit/s netto hinauslaufen könnte.

Zum anderen hat sich mit TGn Sync eine zweite Fraktion um Intel, Atheros, Cisco und andere Chipentwickler formiert, die ihre Vorstellungen von beschleunigtem WLAN beim IEEE-Standardentwurf 802.11n durchsetzen will. Wie WWiSE baut TGn Sync auf die breiteren Hochfrequenzkanäle, allerdings bei Letzterem mit einer zusätzlichen Stufe (10, 20 und 40 MHz). Durch Verbesserungen am MAC (Media Access Controller), unter anderem Header Compression und Frame Aggregation, und PHY(sical Layer) will man die Bruttodatenrate mit 600 Mbit/s noch ein Quäntchen höher treiben als WWiSE.

Welche Technik sich auch durchsetzt, das IEEE will in jedem Fall sicherstellen, dass neue Basisstationen auch mit älteren Clients zusammenarbeiten, die nach 802.11g oder 802.11b funken. Bis der neue Standard als Entwurf vorliegt, wird es wohl noch mindestens ein Jahr dauern. Das hält manche Hersteller nicht davon ab, mit eigenen Lösungen vorzupreschen, auch wenn das für Käufer bedeutet, sich später vielleicht am Ende einer Sackgasse wiederzufinden.