Tipps vom IT-Dienstleister Hartl Group

8 Dinge, die Sie über Rechenzentrumsbau wissen sollten

Peter Hartl, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Hartl Group, baut gerade ein neues Rechenzentrum. Im Interview erklärt er, welche Hürden dabei überwunden werden müssen, für wen es sich angesichts gestiegener Energiekosten überhaupt noch lohnt, und wie lange der bau dauert.

1. Lohnt es sich überhaupt noch, in ein eigenes Rechenzentrum zu investieren?

Peter Hartl: Für den "normalen" Anspruch lohnt es sich sicherlich nicht. Wer heute ein Rechenzentrum betreiben will, dem muss klar sein, dass die Kosten enorm sind, sowohl in der Bauphase als auch im Betrieb. Das "Blech", also die Hardware, ist dabei der geringste Kostenfaktor. Wir schaffen es, dank unserer Voraussetzungen, ein höchstzertifiziertes Rechenzentrum zu bauen, das den wachsenden Zertifizierungsanforderungen unserer Kunden nachkommt und gleichzeitig die Preise eines - ich sage mal -Standardrechenzentrums bietet."

2. Wie kann man dennoch heute noch ein eigenes Rechenzentrum kosteneffizient betreiben?

Peter Hartl: Bei dem hohen Stromverbrauch und den steigenden Energiekosten ist ein wesentlicher Aspekt höchste Energieeffizienz. Diese erreichen wir durch ein einzigartiges Konzept der automatischen Verwaltung, Steuerung und Monitoring der Rechenzentrums-Leistungen, aber auch des Raumlayouts, das bei kleinstmöglichem Raum die bestmögliche Packungsgröße der Server erreicht. Zudem haben wir uns für eine innovative Kühllösung basierend auf Adiabatik von der Firma Munters entscheiden. Diese Lösung ist so in Deutschland noch nicht im Einsatz. Wir erreichen damit insgesamt einen PUE (Power Usage Effectiveness) von unter 1,1 und senken dadurch unsere Betriebskosten auf ein Minimum. Zum Vergleich: Rechenzentrums-Riesen haben Werte von 1,2-1,4 PUE.

3. Sollte man sich für den Bau externe Spezialisten zur Unterstützung holen?

Peter Hartl: Die meisten Berater des Marktes haben vor allem die Sicherheit im Auge und sind weniger an der Optimierung der Kosten interessiert. Deswegen habe ich selbst proaktiv die Konzeption in die Hand genommen, selbst sozusagen "Tetris" bei der effizienten Raumgestaltung gespielt und zahlreiche Gespräche mit Herstellern geführt.

4. Sollte man den Bau eines Rechenzentrums ausschreiben oder persönlich verhandeln?

Peter Hartl: Der Rechenzentrumsbau über Ausschreibungen kann preislich nicht mit persönlichen Verhandlungen mithalten. Nur wer sich selbst das Know-how zulegt, ist auf der sicheren Seite. Klar, wurden meine Ideen mehrfach von Fachpersonal wie Rechenzentrumsplanern geprüft und mir die Machbarkeit meiner Ideen bestätigt.