Die Security-Gefahren im Jahr 2016

7 Sünden mit denen Cyber-Gangster 2016 nerven

Das Internet der Dinge unter Beschuss

2016 wird mindestens eine Fehlfunktion eines smarten Geräts schwerwiegende, tödliche Folgen haben. Obwohl es 2015 bereits Vorfälle mit gehackten Babyfonen, Fernsehern und Autos gab und obwohl sich die Menschen über die Sicherheitsrisiken im Klaren sind, nimmt die Vernetzung nahezu aller technischer Errungenschaften ("Smartifizierung") weiter ungebremst zu. So wird die Zahl vernetzter Heimgeräte in den kommenden fünf Jahren jährlich um 67 Prozent ansteigen und 2019 fast zwei Milliarden erreichen - was einer deutlich höheren Wachstumsrate als bei Smartphones und Tablets entspricht.

Das vernetzte Auot wird im Internet der Dinge 2016 ein beliebtes Angriffsziel werden.
Das vernetzte Auot wird im Internet der Dinge 2016 ein beliebtes Angriffsziel werden.
Foto: Dejan Dundjerski - shutterstock.com

Wegen der Vielzahl an Geräten, Plattformen, Betriebssystemen und Anwendungen sowie der bislang fehlenden gesetzlichen Bestimmungen ist ein groß angelegter Hacking-Angriff bisher nicht in Sicht. Viel größer ist die Gefahr, dass die Fehlfunktion eines smarten Geräts körperliche Schäden zur Folge hat: Je mehr Drohnen durch die Luft fliegen, je mehr Geräte im Gesundheitsbereich eingesetzt werden und je mehr (private und geschäftliche) Appliances gemeinsame Internetverbindungen nutzen, desto wahrscheinlicher werden Gerätedefekte, Hacking-Angriffe oder Missbrauch.

Nachlässige Unternehmen

Weniger als die Hälfte der Unternehmen wird bis Ende 2016 auf Cybersicherheit spezialisierte Experten beschäftigen. Zwar werden einige von ihnen erkennen, dass es Mitarbeiter braucht, deren Fokus einzig und allein auf der Integrität von Daten innerhalb und außerhalb des Unternehmens liegt. Ob es sich dabei um einen dedizierten "Data Protection Officer" oder einen "Chief Risk Officer" handelt oder die Aufgaben vom "Chief Information Security Officer" übernommen werden, hängt von Faktoren wie der Größe des Unternehmens oder dem Budget ab.

Auch jüngste Entwicklungen wie das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Safe-Harbor-Regelung[JH1] mit den USA oder die kommende EU-Datenschutzrichtlinie fordern ein höheres Maß an Datenschutz; die gerade angesprochenen Sicherheitsbeauftragten werden bei der Einhaltung der Regeln der jeweiligen Länder, in denen Unternehmensdaten gespeichert werden, eine tragende Rolle spielen. Dennoch haben in diesem Punkt nicht alle Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht.

Schädliche Online-Werbung

Werbeblocker zwingen Cyberkriminelle nach neuen Infektionsmöglichkeitenzu suchen.
Werbeblocker zwingen Cyberkriminelle nach neuen Infektionsmöglichkeitenzu suchen.
Foto: wk1003mike_shutterstock.com

2015 war von einer hohen Anzahl an Malvertising-Angriffen geprägt. In der ersten Jahreshälfte wurden dazu vor allem Exploit-Kits eingesetzt: Waren im September rund 3.000 renommierte japanische Websites Opfer einer massiven Kampagne, bei der die Daten von fast einer halben Million Benutzer entwendet wurden, entdeckte Trend Micro im Februar einen Zero-Day-Exploit in "Adobe Flash", der für entsprechende Angriffe genutzt wurde.

Zwar werden auch 2016 bösartige Anzeigen ihre Opfer finden, doch scheint es hier zum ersten Mal eine Verbesserung zu geben: Weil immer mehr Anwender Online-Werbeblocker nutzen - allein in den USA ist es fast jeder Zweite (48 Prozent), weltweit stieg dieser Wert um 41 Prozent an -, werden Online-Werbetreibende ihre Anzeigenstrategien ändern. Die zunehmende Verbreitung von Werbeblockern zwingt Cyberkriminelle dazu, neue Angriffswege zu suchen, was wiederum zu weniger schädlichen Werbeeinblendungen führen wird.