3GSM: Access/Palmsource kündigen mobile Linux-Plattform an

Auf der 3GSM kündigte Access mit der Access Linux Platform (ALP) eine komplette kommerzielle mobile Linux-Umgebung an, die den Geräteherstellern zum Ende dieses Jahres zur Verfügung stehen soll.

Als die insbesondere als Anbieter von Browser-Produkten für mobile Endgeräte bekannte japanische Firma Access im Herbst 2005 PalmSource für 32,3 Millionen US-Dollar erwarb, war Beobachtern klar, dass sich die Japaner insbesondere den Zugriff auf die mobile Linux-Umgebung „Palm OS for Linux „ (POSFL) sichern wollten. Diese sicherte sich PalmSource noch unter eigener Regie Ende 2004 durch den Erwerb der chinesischen Firma China MobileSoft (CMS) für etwa 22 Millionen Euro.

ALP basiert auf Linux Kernel 2.6.12 (oder später), einer für die Umgebung optimierten GIMP-Toolkit-Umgebung (GTK+), dem multi-threaded GStreamer Multimedia-Framework sowie der SQLLite-Datenbank-Engine. Mit BlueZ und OpenOBEX stehen zwei Open-Source-Bibliotheken für Bluetooth-Anwendungen (BT 2.0 Stack) zur Verfügung. ALP basiert dabei insgesamt auf dem noch unter der Regie von PalmSource konzipierten POSFL.

Der Hersteller setzt sich nach eigenen Angaben zum Ziel, den Geräteherstellern eine vollständige und gemeinsame Plattform (einschließlich User-Interface, APIs für Messaging und Telefonie etc.) anzubieten, die es trotz der immer weiter anwachsenden Komplexität der Software erlauben soll, Produkte schneller und kostengünstiger als bisher auf den Markt zu bringen. Lizenznehmer können den Linux-Kernel ihrer Wahl integrieren – eine Liste der Kernel-Komponenten, die zum Betrieb zwingend notwendig sind, soll zur Verfügung gestellt werden. Auf Wunsch übernehmen die Japaner die Anpassung des Linux-Kernels an das jeweilige Endgerät des Anbieters.