3D-Chip will PCs das Sehen lehren

US-Startup Canesta will PCs und PDAs die dreidimensionale Sicht in die Außenwelt in Echtzeit ermöglichen. Die mögliche Verwirklichung des alten Wunschtraumes vom sehenden PC besteht aus einem Bild-Sensor-Chip, gepaart mit spezieller Software.

Laut Canesta arbeitet der Bild-Sensor ähnlich wie die Radarortung. Statt Funkwellen wird aber Licht in einer nicht sichtbaren Wellenlänge ausgestrahlt und die Reflektion durch die Umgebung des Sensors gemessen. Dem Unternehmen zufolge berechnen die Sensoren so über jedes einzelne Pixel die Entfernung zu den Objekten im Raum. Das dafür zuständige Verfahren der Zeitmessung hat sich Canesta patentieren lassen. Zu den Entfernungsdaten kommt ein durch die Intensität des Lichts bestimmtes Abbild der Umgebung hinzu.

Die Software, die für die Verwertung der Daten zuständig ist, hat laut Canesta einen entscheidenden Vorteil gegenüber herkömmlicher 3D-Software. Statt einer aufwendigen Auswertung von verschiedenen Kameraperspektiven reichen der Canesta-Lösung die von den Sensoren gewonnenen Daten, um ein verwertbares dreidimensionales Umgebungsbild zu berechnen. Damit sei die Lösung weniger komplex und lasse sich in den Chip integrieren. Bis zu 50 Frames pro Sekunde sollen machbar sein. Die Software gibt ihre Informationen dann an die jeweiligen Anwendungen von Drittherstellern weiter.

Der Einsatz von Chips und Software öffne neue Möglichkeiten, angefangen von der Abstandsmessung im Automotive-Bereich über PC-Spiele bis hin zur dreidimensionalen biometrischen Gesichtserkennung. Ein weiteres mögliches Produkt zielt auf mobile Geräte: In einem PDA integriert, könnte die Canesta-Technologie die Eingaben auf einer in den Raum projizierten virtuellen Tastatur auslesen. (uba)