20 Jahre danach: Popstar Vega besucht MP3-Entwickler
Durch das Fehlen jeglicher Begleitinstrumente steht die einzelne Stimme im Mittelpunkt, so dass kleinste Abweichungen in der Wiedergabe deutlich wahrnehmbar sind. Als dann das Musikstück mit dem MP3-Vorgängerverfahren 1988 zum ersten Mal kodiert wurde, war das Ergebnis für die Fraunhofer-Entwickler ernüchternd: Bei geringen Datenraten, die eine Übertragung über Telefonleitungen in Echtzeit ermöglichen würden, war das Klangergebnis alles andere als berauschend.
Bei diesem Titel besteht durch die fehlenden Begleitinstrumente und die Charakteristik der Stimme nur wenig psychoakustische Verdeckung. Ein verbesserter Algorithmus zur feineren Berechnung der Verdeckung beseitigte schließlich dieses Problem. Doch das Stück, bislang nur in Mono kodiert, erwies sich bei der Stereokodierung erneut als heikel, zeigte es sich doch als überaus empfindlich für kleinste Abweichungen in der Verarbeitung des linken und rechten Kanals. Weitere Überarbeitungen des Algorithmus konnten schließlich "Tom's Diner" bändigen.
Die Überwindung der Schwierigkeiten von „Tom’s Diner" trug also entscheidend zur Perfektionierung des MP3-Verfahrens bei. Für das MP3-Team wird Suzanne Vega deshalb immer ein unvergesslicher Bestandteil der MP3-Entwicklung bleiben.
Genau im 20. Jubiläumsjahr der Audiokodierung am Fraunhofer IIS besuchte die Künstlerin nun erstmals die MP3-Schmiede. „Es war toll, einmal die Leute zu treffen, die MP3 erfunden haben und die neue Technologie kennen zu lernen, die uns in Zukunft erwartet“, so Vega. Die Fraunhofer-Forscher überreichten ihr zum Abschied das aktuelle Vega-Album „Beauty and Crime“, kodiert in MP3-Surround, dem jüngsten Audioformat aus Erlangen. (dsc)
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