10GBase-T: Das 10-Gigabit-Netzwerk über Kupferkabel

1000Base-TX: 1 Gbit/s über Kupfer

Die folgende Aufstellung fasst die wichtigsten Änderungen gegenüber Ethernet mit 100 Mbit/s zusammen. Mehr Details zu Ethernet mit 1 Gbit/s lesen Sie in unserem Beitrag Ethernet im Überblick:

  • Die parallele Übertragung über alle vier Adernpaare hilft, die Datenrate pro Adernpaar zu reduzieren. Damit kann das so genannte Cable Sharing nicht mehr genutzt werden. Hierunter versteht man den parallelen Betrieb von zwei Kommunikationsstrecken über ein Kabel.

  • Zur weiteren Verringerung des Frequenzbedarfs auf dem Twisted-Pair-Kabel wird eine fünfwertige Modulation (Pulse Amplitude Modulation – PAM5x5) verwendet, bei der mehrere Bits zu einem Symbol zusammengefasst werden können.

  • Um die erhöhte Bitfehlerrate auszugleichen, die sich durch das verringerte Signal-Rausch-Verhältnis (Signal-To-Noise-Ratio, SNR) ergibt, wird eine zusätzliche Faltungscodierung zur Forward Error Correction (FEC) vorgesehen, die auf der Empfängerseite mit Hilfe des Viterbi-Algorithmus decodiert wird.

  • Die bidirektionale Vollduplex-Kommunikation erlaubt die zeitgleiche Kommunikation in beide Übertragungsrichtungen. Dies setzt allerdings eine recht aufwändige Signalverarbeitung voraus, weil in einem Transceiver ein Empfänger die Signale des eigenen Senders vom empfangenen Signal subtrahieren muss. Hierbei müssen insbesondere auch die Reflexionen (Echos) berücksichtigt werden, deren Laufzeiten a priori nicht bekannt sind. Die Vollduplex-Kommunikation erscheint aber nur im Bereich symmetrischen Verkehrsaufkommens (z. B. im Backbone oder bei der Server-Kopplung) sinnvoll. Solange nur Client-Server-Anwendungen zum Tragen kommen, ist die Verkehrscharakteristik im Wesentlichen halbduplex.